Hochgerechnet würden in Deutschland 313 Kilogramm pro Sekunde weggeworfen, erklärte Schick in Bamberg. Zugleich verhungerten weltweit jede Woche so viele Menschen wie eine Großstadt Einwohner habe. Dabei würden auf der Erde derzeit genug Lebensmittel für alle produziert. Bis zu zwölf Milliarden Menschen könnten von ihnen leben. "Dies macht die Dimension der ungeheuren Verschwendung deutlich", so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Umgerechnet landen 235 Euro jährlich in der Tonne
Jeder Bürger werfe in Deutschland pro Jahr 235 Euro buchstäblich in die Tonne, rechnete Schick vor. Christen hätten eine besondere Verantwortung für einen respektvollen Umgang mit der Schöpfung. Als wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung des Hungers bezeichnete der Erzbischof den Stopp der Erderwärmung. Das Pariser Klimaschutzabkommen sei auch ein Pakt gegen den Hunger in der Welt.
Solidarität zeigen
Länder im Überfluss müssten außerdem solidarischer mit den Völkern sein, die unter Nahrungsmittelmangel litten, forderte Schick. Nötig sei ein weltweit funktionierendes Verteilsystem. "Anbauflächen für Nahrungsmittel in Afrika, Asien und Lateinamerika dürfen nicht für Spritgewinnung und andere Luxusgüter zweckentfremdet werden." Grund und Boden müssten der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung stehen.
In Hungerregionen bräuchten sie Anleitung, Vorräte für Notzeiten zu speichern. Der Erzbischof hat selbst eine Stiftung "Brot für alle Menschen" gegründet. Sie fördert kleinteilige landwirtschaftliche Projekte in Entwicklungsländern.