Anselm Grün: Kein Frieden ohne Religionsfreiheit

Auftrittsverbot in China

Auf dem Hintergrund eines Auftrittsverbot in China fordert der Benediktinerpater Anselm Grün mehr politischen Einsatz für Religionsfreiheit, denn diese sei Voraussetzung für Freiheit und Demokratie.

Schwerer Stand für Katholiken in China / © Katharina Ebel (KNA)
Schwerer Stand für Katholiken in China / © Katharina Ebel ( KNA )

Für den christlichen Bestseller-Autor Pater Anselm Grün spielt Religionsfreiheit eine zentrale Rolle für eine offene und demokratische Gesellschaft. "Ohne sie gibt es dauerhaft keinen Frieden und kein friedliches Zusammenleben", sagte der Benediktinermönch aus der Abtei Münsterschwarzach in Mainfranken dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Chinesische Christen unter Beobachtung

Vor kurzem war Grün zu einer Vortragsreise in Asien unterwegs, in China durfte er dann entgegen erster Zusagen nicht mehr auftreten, weil er offenbar von Behörden zum Chinafeind erklärt worden war.

Pater Anselm Grün sagte, in China gebe es "relativ viele Christen", obwohl die kommunistische Führung an sich strikt gegen Religionen und damit auch gegen deren Ausübung sei. Chinesische Christen dürften zwar sonntags in die offiziellen Kirche gehen. Aber sie stünden dabei "immer unter Beobachtung", sagte der Autor zahlreicher Ratgeber-Bücher.

"Es gibt auch noch andere Länder, in denen es Christen schwer haben, das sind vor allem mehrheitlich islamische Länder wie etwa Saudi-Arabien, Syrien oder auch Indonesien und Teile von Malaysia."

Gedanken im Untergrund

Er sei natürlich enttäuscht über die kurzfristige Absage der Vorträge gewesen, sagte Grün. Er hätte "gerne die dortige Kirche unterstützt", auch wenn es sich um die staatlich kontrollierte gehandelt hätte. Er sei "frohen Mutes", dass seine Gedanken im Untergrund weiter Früchte tragen, betonte Grün.

In China gibt es eine vom Staat zugelassene chinesische katholische Kirche, deren Mitglieder aber den Papst offiziell nicht als Oberhaupt anerkennen dürfen. Deshalb sind viele katholische und evangelische Christen auch in "Untergrundkirchen" engagiert.

Einsatz für Religionsfreiheit

Der Benediktiner-Pater forderte vor dem Hintergrund dieser Erfahrung die Politik auf, sich glaubwürdig für Religionsfreiheit einzusetzen. Dazu gehört im Zweifel auch, "dass man mal ein lukratives Geschäft mit einem Land nicht macht".


Benediktinerpater Anselm Grün / © Harald Oppitz (KNA)
Benediktinerpater Anselm Grün / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
epd