Das schreibt er in dem Beitrag, den die italienische Tageszeitung "Repubblica" vorab veröffentlichte. So habe er noch kurz nach seiner Wahl zum Papst eine Interviewanfrage des Leiters der Jesuiten-Zeitschrift "Civilta Cattolica", Antonio Spadaro, abgelehnt. Spadaro, der wie Franziskus dem Jesuitenorden angehört, ist der Herausgeber des aktuellen Buchs.
Vertrauen in die Gesprächspartner
Entscheidend sei für ihn das Vertrauen in die Gesprächspartner, so der Papst. Er wolle "den Leuten in die Augen sehen und auf die Fragen ehrlich antworten". Auf die Frage-und-Antwort-Runden bereite er sich in der Regel nicht vor. "Für mich sind Interviews ein Dialog, keine Vorlesung." Allerdings bete er vorher immer zum Heiligen Geist.
Ihm sei bewusst, dass er sich mit dieser Form verwundbar mache. "Aber das ist ein Risiko, das ich eingehen will", schrieb Franziskus. Ihm gefielen vor allem Interviews mit kleinen Zeitschriften und Volkszeitungen; dort gehe es mehr um "die Fragen und Sorgen der normalen Leute"; entsprechend wolle er spontan, verständlich und einfach antworten.
Form der Kommunikation
Für ihn seien Interviews eine Form der Kommunikation in seinem Amt und ein Teil des Umgangs der Kirche mit den Menschen von heute. Er wünsche sich "eine Kirche, die sich in die Gespräche der Menschen einklinken, die Dialog führen kann", so Franziskus. Sein neues Interview-Buch "Adesso fate le vostre domande" ("Bitte stellen Sie jetzt Ihre Fragen") wird am Samstag vorgestellt.