Der Reformationstag sollte nach Ansicht des Schriftstellers Feridun Zaimoglu dauerhaft ein bundesweiter Feiertag werden. "Ich finde es nicht das Schlechteste, Luther zu feiern, indem man den Arbeitenden einen freien Tag schenkt", sagte der 52-jährige Autor des Luther-Romans "Evangelio" dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" am Samstag.
In den östlichen Bundesländern ein Feiertag
Am Reformationstag (31. Oktober) erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch Martin Luther (1483-1546) und die Entstehung der evangelischen Kirche vor 500 Jahren. Der Reformationstag ist in den östlichen Bundesländern (in Thüringen nur in überwiegend evangelischen Gebieten), nicht aber in Berlin und im alten Bundesgebiet gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr wird der Tag einmalig bundesweit arbeitsfrei sein.
Er denke aber nicht, dass solch ein Feiertag die Menschen dazu bewege, über Martin Luther nachzudenken, sagte Zaimoglu. "Die Menschen pflegen in der Regel nicht, sich tiefer auf etwas einzulassen, sondern genießen einfach ihre Freizeit und das finde ich auch irgendwie sympathisch."
Vor wenigern Tagen hatte sich auch der hamburger Erzbischof Stefan Heße geäußert. Er sieht eine dauerhafte Einrichtung des Reformationstags am 31. Oktober als gesetzlichen Feiertag skeptisch. Die Begründung: Das Datum markiere die Spaltung der Christen vor allem in Deutschland.
Ausgangspunkt der Reformation
Die evangelische Kirche feiert noch bis Ende dieses Monats 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.