Dort traf er an diesem Montag bei einer Audienz mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III. von Jerusalem zusammen. Die ins 18. Jahrhundert zurückreichende betreffende Übereinkunft regelt Besitzverhältnisse an den heiligen Stätten von Christen, Muslimen und Juden, aber auch die Aufteilung der Altstadt in Wohnviertel einzelner Religionsgemeinschaften.
Andauernde Einschränkung von Grundrechten
Die gegenwärtige "Ungewissheit" der Lage sei Ursache für Unsicherheit, eine andauernde Einschränkung von Grundrechten und die Auswanderung vieler aus ihrem Heimatland, so der Papst.
Ein dauerhafter Frieden müsse "auf Gerechtigkeit und der Anerkennung der Rechte aller gegründet" sein. Auch wandte Franziskus sich gegen "jede Form von Gewalt, jede Art von Diskriminierung und jede Bekundung von Intoleranz gegen jüdische, christliche und muslimische Personen oder Kultstätten".
Verstärkte Zusammenarbeit von Kirchen
Die verschiedenen Kirchen forderte er zu verstärkter Zusammenarbeit auf. Als positives Beispiel nannte er die gemeinsame Restaurierung der Jerusalemer Grabeskirche durch die griechisch-orthodoxe, katholische und armenische Kirche, die jeweils Besitzrechte an dieser heiligsten Stätte der Christenheit halten.
Zudem bekräftigte der Papst den Wunsch nach einer Einheit der Christen. Ohne den Mangel an Liebe in vergangenen Jahrhunderten zu vergessen, gelte es, sich jetzt für Versöhnung einzusetzen. "Dies nicht zu tun, wäre heute die schwerste Schuld", so der Papst.
Die Begegnung im Vatikan am Montag war das dritte Treffen von Franziskus und dem seit 2005 amtierenden Theophilos III. Das griechisch-orthodoxe Patriarchat steht wegen Immobilienverkäufen an israelische Investoren in der Kritik.