Neues Landtagsgebäude in Hannover eröffnet

"Werkstatt für humanitäre Leitlinien"

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche ist in Hannover die Eröffnung des neuen Landtagsgebäudes gefeiert worden. Der evangelische Landesbischof Ralf Meister sprach vom Parlament als dem "wichtigsten Ort der Demokratie".

Landesbischof Ralf Meister und Weihbischof Wilfried Theising in der Marktkirche in Hannover / © Silas Stein (dpa)
Landesbischof Ralf Meister und Weihbischof Wilfried Theising in der Marktkirche in Hannover / © Silas Stein ( dpa )

Zur Eröffnung des neuen Landtagsgebäudes feierten der evangelische Landesbischof Ralf Meister und der katholische Vechtaer Weihbischof Wilfried Theising mit Regierungsmitgliedern und den Abgeordneten einen Gottesdienst in der Marktkirche. In seiner Predigt ging Meister auf die Architektur des neuen Parlaments ein und auf die Aufgaben, die sich aus ihr ergeben. 

Die Demokratie als Staatsform brauche weder Aufmarschplätze noch Herrschaftspaläste, sondern offene Häuser, in denen die Zukunft des Gemeinwesens gestaltet werde. Meister nannte das Parlament auch eine "Werkstatt für humanitäre Leitlinien" und ein "Labor für eine gerechte, friedliche Welt".

Bitte um Schutz durch Gott

Daraus ergebe sich die Aufgabe der Parlamentarier, einander zu achten und Sorgfalt in der Sprache beim politischen Wettstreit zu halten. Das Parlament stehe zudem für den besonderen Schutz des Volkes, so der Landesbischof. "Es bewahrt den Innenraum unserer Freiheitsrechte und setzt nach außen Grenzen, so diese Ordnung gefährdet ist. Ein Schutz, für den wir heute Gott anrufen", sagte Meister.

Das Parlament im sogenannten Leineschloss in Hannover war über drei Jahre lang komplett entkernt, saniert und umgebaut worden. Der neue Plenarsaal hat erstmals Tageslicht und bietet Platz für 160 Abgeordnete sowie auf zwei Tribünen Sitzplätze für 260 Besucher und 30 Journalisten. Die Kosten werden mit 58,2 Millionen Euro angegeben.

Zum anschließenden Festakt zur Eröffnung mit rund 700 Gästen kam auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Auch die ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) und Gerhard Glogowski (SPD) hatten zugesagt.


Landtagspräsident Bernd Busemann (l-r), Elke Büdenbender, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Noxolo Kiviet, Parlamentspräsidentin der südafrikanischen Provinz Eastern Cape  / © Silas Stein (dpa)
Landtagspräsident Bernd Busemann (l-r), Elke Büdenbender, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Noxolo Kiviet, Parlamentspräsidentin der südafrikanischen Provinz Eastern Cape / © Silas Stein ( dpa )
Quelle:
KNA