Katholischer Sozialverband lehnt bedingungsloses Grundeinkommen ab

"Entspricht es dem christlichen Menschenbild?"

"Die sozialste Tat ist, den Menschen wieder auf die eigenen Füße zu stellen, statt ihn auf Dauer zu alimentieren": Der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung lehnt die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ab.

Euromünzen und Scheine / © gemeinfrei
Euromünzen und Scheine / © gemeinfrei

Eine vorausschauende Politik müsse es schaffen, jedem die Chance auf selbstgeschaffenen Wohlstand zu geben, erklärte der Vorsitzende des KKV-Bundesverbandes, Josef Ridders. Abgesehen von dem Finanzierungsproblem stelle sich die grundsätzliche Frage: "Entspricht es dem christlichen Menschenbild, wenn der Staat ohne Gegenleistung den Bürgern einfach so Geld zur Verfügung stellt?"

Befürworter eines Grundeinkommens halten das Modell für eine geeignete Antwort auf die Digitalisierung, die in Zukunft etliche Arbeitsplätze überflüssig machen könnte.

Kardinal Marx

Am Wochenende hatte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ausgesprochen. Sie wäre das "Ende der Demokratie", sagte der Münchner Erzbischof. "Es gehört zur Grundkonstitution des Menschseins, dass ich für mich und meine Familie etwas schaffe, das von Wert ist." Schon jetzt könne man sehen, welche politischen Folgen es habe, wenn Menschen sich nicht mehr gebraucht fühlten. Die Einführung eines Grundeinkommens sei vor diesem Hintergrund "demokratiegefährdend".


Quelle:
KNA