Bei der Preisverleihung am Donnerstag sagte Unicef-Schirmherrin Elke Büdenbender in Berlin, in Zahras Gesicht begegne dem Betrachter stellvertretend das stille Leid von Millionen Kindern in den Krisenländern der Erde. Und es spiegle die geschundene Kindheit einer ganzen Generation syrischer Kinder wider. Das Foto stammt von dem zweifachen Pulitzer-Preisträger Muhammed Muheisen, der seit Jahren die Tragödien im Mittleren Osten, Europa, Pakistan und Afghanistan dokumentiert unter anderen für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Der in Jerusalem geborene Fotojournalist fotografierte die fünfjährige Zahra in einem improvisierten Flüchtlingslager in einem Vorort von Mafrak in Jordanien. Zahras Eltern waren mit ihr und sieben weiteren Kindern 2015 vor dem Krieg dorthin geflohen. Millionen Jungen und Mädchen verbrächten wie Zahra eine häufig trostlose Kindheit in Flüchtlingslagern und notdürftigen Unterkünften, sagte Schirmherrin Elke Büdenbender. Das Foto des Mädchens erzähle eindringlich von dem Schrecken und der Trostlosigkeit, die sie in ihrem jungen Leben bereits erleben musste. "Man muss dieses Gesicht immer wieder anschauen. Es steht für das Schicksal von Millionen Kindern."
Zweiter und dritter Preis thematisieren das Leid der Rohingya
Der zweite und dritte Preis gingen an den in Bangladesch geborenen Fotografen K.M. Asad und den Kanadier Kevin Frayer. Ihre Fotos dokumentieren das Schicksal von Müttern und Kindern der ethnischen Minderheit der Rohingya, die vor der Gewalt in Myanmar flohen. Asads Bild hält den Augenblick fest, in dem eine Mutter ihr Baby durch das Meer an Land trägt. Das Foto von Frayer zeigt die Verzweiflung eines Jungen in einem Flüchtlingslager in Cox's Bazar in Bangladesch, der auf einen Lastwagen mit Hilfsgütern klettert. Um den internationalen Fotopreis hatten sich laut Unicef Fotografen aus aller Welt mit mehr als 100 Fotoreportagen von den Brennpunkten der Erde beworben.