"Alles politische und diplomatische Bemühen sollte nun daran gesetzt werden, zumindest die humanitäre Hilfe zuzulassen und weiteres Leiden zu verhindern", sagte Janine Lietmeyer, Länderkoordinatorin für Syrien bei Malteser International.
"Mehr als 100.000 Menschen sind vor den Bombardierungen und Bodengefechten aus der Stadt Idlib in die Grenzregion zur Türkei geflohen, wo die Lebensumstände nach sieben Jahren Krieg erbärmlich sind", schilderte Lietmeyer. Für diese Menschen, von denen einige zum zweiten oder dritten Mal vertrieben wurden, gebe es keine ausreichenden Unterkünfte. Die Aufnahmekapazitäten der Vertriebenenlager seien erschöpft.
Humanitäre Hilfe zulassen
"Die Dominanz der Al-Kaida-Organisation Hayhat Tahir al-Sham in der Region, die auch die humanitären Aktivitäten zu kontrollieren versucht, verkompliziert die Situation zusätzlich", erklärte die Koordinatorin. Sie forderte, politische und diplomatische Bemühen darauf zu richten, zumindest die humanitäre Hilfe zuzulassen.
Die Malteser stellen nach eigenen Angaben kurzfristig Nothilfemittel zur Verfügung, um von der Türkei aus Matratzen und Decken für 1.000 Familien nach Idlib im Nordwesten des Landes zu bringen. Seit 2013 arbeitet Malteser International mit syrischen Partnerorganisationen in den Vertriebenencamps zusammen.