Auch wenn das Leben hart und schwer sei: "Gebt nicht auf, verliert nicht die Hoffnung!", rief Papst Franziskus am Sonntag den jungen Menschen beim Mittagsgebet auf dem zentralen Platz vor der Kathedrale in Lima zu. Der Weg der Seligpreisungen sei "keineswegs einfach, aber spannend", so der Papst. Die Jugendlichen bräuchten ihn aber nicht allein gehen, sondern in Gruppen, in denen jede sein Bestes gebe. Seine spontane Frage an die Jugend, ob sie bereit seien, beantworteten die Zuhörer mit lautem "Ja".
Jesus, so Franziskus weiter, sei nie von ihnen entmutigt. Für ihn sei der Perfektionismus der digitalen Welt unnötig. "Wir können nicht die anderen, die Wirklichkeit noch uns selbst mit Photoshop bearbeiten", so Franziskus. "Farbfilter und High Definition funktionieren nur bei Videos gut, aber wir können sie niemals auf Freunde anwenden." Das Herz könne man nicht digital bearbeiten, denn dort spielten wahre Liebe und wahres Glück ab.
Das Herz braucht kein Make-Up
"Jesus möchte nicht, dass du dein Herz 'schminkst'", ermutigte Franziskus die Jugendlichen, "er liebt dich, wie du bist, und hat einen Traum, der mit jedem von euch verwirklicht werden kann."
Dazu brauche man sich nur die Helden der Bibel anschauen: Mose stotterte, Abraham war sehr alt, Jeremia sehr jung, Zachäus klein, die Jünger schliefen und Petrus habe Jesus verleugnet. "Wenn Jesus uns ansieht, fragt er nicht, wie perfekt wir sind, sondern er denkt an all die Liebe, die wir im Herzen haben, um sie anderen zu schenken und ihnen zu dienen", so der Papst.
Nach Gewalt im Kongo: Papst bittet um Gebet für Frieden
Am Rande des Angelusgebetes bat Papst Franziskus um das Gebet für die Demokratische Republik Kongo. "Ich bitte alle Verantwortlichen in dem geliebten Land, alles ihnen Mögliche zu unternehmen, um weitere Gewalt zu verhindern und nach Lösungen für das Gemeinwohl zu suchen", sagte er. Daraufhin hielten die Menschen mit ihm eine Schweigeminute.
Medienberichten zufolgte sind am Sonntag bei einer Demonstration in Kinshasa mindestens fünf Menschen erschossen worden. Demnach hatten katholische Gruppen zu friedlichen Protesten gegen das Regime von Präsident Joseph Kabila aufgerufen; Armee und Polizei hätten hart reagiert.