Vor dem 20. Todestag des Popsängers Falco am 6. Februar würdigt ihn der Wiener Dompfarrer Tobi Faber. In manchen Textzeilen könne man meinen, einen christlichen Mystiker zu hören, sagte Faber der österreichischen Katholischen Presseagentur kathpress.
Er leitet an diesem Freitag einen Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom. Das Requiem wird laut Falco Privatstiftung von zur Thematik passenden Falco-Songs im barocken Kirchenstil begleitet.
Religiöse Gedanken
Auf die vielen mystisch-religiösen Anklänge in Falcos Schaffen wolle er bei der Gedenkfeier eingehen, so Faber. Dem Künstler sei sicherlich eine gewisse Todessehnsucht zu eigen gewesen. Die "Sehnsucht, sich zu übersteigen" habe der Star auf irdischem Weg mit Rauschzuständen zu erfüllen gesucht. Doch der wie seine Mutter katholisch bestattete Falco habe auch ganz explizit religiöse Gedanken gehabt. Der Dompfarrer erinnerte an das letzte große Interview des Sängers, in dem dieser gesagt hatte: "Wenn ich morgen meinem Gott gegenübertrete, kann ich sagen, ich habe niemandem wehgetan außer mir selber. Und das verzeiht er mir hoffentlich".
In dem Wortgottesdienst werden Lieder von Falco von Talenten des österreichweiten Talent-Förderprojekts "Helden von heute - Falco goes school" präsentiert. Darüberhinaus wird die für ihren Song "Live Is Life" bekanntgewordene Band "Opus", deren Mitglieder auch Freunde Falcos waren, dem verstorbenen Sänger ihre Referenz erweisen.
Kranzniederlegung am Grab
Zusammengestellt wurde die Totenmesse, bei der auch Falcos Stimme zu hören sein wird, von den Produzenten Wolfgang Kosmata und Hans Peter Gratzer. Zuvor erfolgt eine Kranzniederlegung am Grab Falcos auf dem Wiener Zentralfriedhof mit einer Segnung.
Sein Lied "Rock Me Amadeus" erreichte als erstes und bis heute einziges deutschsprachiges Lied die Spitze der US-Charts. Am 19. Februar 2017 wäre der als Johann Hölzel geborene Wiener 60 Jahre alt geworden. Er starb 1998 bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik.