Vatikangericht: Anklage wegen Geldwäsche eingegangen

Mehr Transparenz

Eine erste Anklage wegen des Verdachts auf Geldwäsche ist in den vergangenen Tagen beim Vatikangericht eingegangen, teilte der der vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano bei der Vorstellung des Jahresberichts der vatikanischen Justiz mit.

"Geldwäsche" / © Patrick Pleul (dpa)
"Geldwäsche" / © Patrick Pleul ( dpa )

Die Anklage sei auch dank internationaler Zusammenarbeit möglich geworden, erklärte Milano zur Eröffnung des Gerichtsjahres im Vatikan. Darüber hinaus sagte er, dass auf diese erste Anklage hin "in Kürze" eine zweite folgen werde.

Vatikan konfisziert Millionenbeträge

Wegen des Verdachts auf Geldwäsche beschlagnahmte die Justiz im Vatikan im Zeitraum von 2013 bis 2017 dem Bericht nach knapp 22 Millionen Euro sowie rund 4,8 Millionen US-Dollar und weitere Gelder in diversen Währungen.

Der Staatsanwalt wertete dies als Ergebnis der vom Vatikan getroffenen Maßnahmen gegen Geldwäsche, die in den vergangenen Jahren internationalen Standards angepasst wurden. Der Prüfausschuss des Europarates für Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung, Moneyval, hatte dem Vatikan im Dezember Fortschritte bei der Finanztransparenz bescheinigt, mahnte aber eine bessere Durchsetzung des Rechts an.

Verdächtige Geldflüsse kontrollieren

Papst Benedikt XVI. (2005-2013) gründete Ende 2010 die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde Autorita di informazione finanziaria (AIF), die verdächtige Geldflüsse an die vatikanische Justiz weiterleitet. Chef der AIF ist der Schweizer Rene Brülhart, der zuvor die Anti-Geldwäsche-Behörde von Liechtenstein leitete.


Vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano  / © Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani (KNA)
Vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano / © Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA