Der italienischen Widerstandskämpfer Teresio Olivelli (1916-1945) habe "Christus durch seine Liebe zu den Schwächsten bezeugt" und sei 1945 im KZ-Außenlager Hersbruck bei Nürnberg für seinen christlichen Glauben gestorben, sagte Papst Franziskus am Sonntag nach seinem traditionellen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. "Möge sein heldenhaftes Opfer ein Samenkorn der Hoffnung und Brüderlichkeit besonders für die Jugend sein."
Der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation Kardinal Angelo Amato hatte bei der Seligsprechung am Samstag gesagt, auch heute würden 215 Millionen Christen weltweit verfolgt oder getötet. Olivelli habe das Evangelium "heldenhaft" bezeugt und sei zudem ein Beispiel dafür, dass "nicht alle Heiligen Priester oder Ordensleute" sein müssten, so Amato laut dem vatikanischen Nachrichtenportal "Vatican News".
Bischof Schick mit dabei
Bei dem Gottesdienst im Stadion von Vigevano war auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zugegen. Aus Hersbruck, dem Sterbeort Olivellis, hätten 22 Vertreter teilgenommen, twitterte Schick.
"Leidenschaft für Gott und Leidenschaft für den Menschen" hätten Olivelli ausgezeichnet.
Wissenswertes zur Seligsprechung
Die Seligsprechung ist eine Vorstufe zur Heiligsprechung. Ein Seliger darf im Unterschied zum Heiligen nur auf lokaler Ebene verehrt werden. Damit eine verstorbene Person in katholischen Kirchen offiziell als Seliger oder Heiliger verehrt werden darf, ist üblicherweise ein kirchenamtliches Prüfverfahren nötig.
Dieses wird in zwei Schritten im betreffenden Bistum und in Rom durchgeführt. Für eine Seligsprechung ist außer der Zuerkennung eines "heroischen Tugendgrads" auch der Nachweis eines Wunders nötig, das auf Fürbitte des Seligsprechungskandidaten gewirkt wurde. Dieses Erfordernis entfällt bei Märtyrern.