Das Programm des Katholikentags vom 9. bis 13. Mai in Münster steht nahezu fest. Es umfasst "deutlich mehr als 1.000 Veranstaltungen", wie Ortsbischof Felix Genn und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, am Montag in Münster vor der Presse bekanntgaben. Zu den Höhepunkten zählen etwa drei Dutzend "Große Podien" zu politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Themen rund um das Katholikentag-Motto "Suche Frieden". Hinzu kommen etwa 300 Kulturveranstaltungen und 160 Foren.
Mehrere Zehntausend erwartet
Die Veranstalter rechnen laut Sternberg "mit mehreren Zehntausend Besuchern". Die Anmeldungen liefen gut, die Resonanz sei sehr zufriedenstellend. Veranstaltungsorte sind die Halle Münsterland, Schulen, Universitätsgebäude, der Schlossplatz und 20 Kirchen, wie es hieß.
Von den Podien muss laut Genn "ein starkes Signal" ausgehen, dass hier Christen nachhaltig Wege zum Frieden suchen. Im Nachhinein müsse davon gesprochen werden, dass mit Münster "eine neue Reihe der Katholikentage" ihren Anfang genommen habe. Der Bischof kündigte auch eine Wallfahrt ins nahe Telgte am vorletzten Tag an.
Westfälischer Friede ist Ursprung des Leitworts
Bei der Wahl des Mottos habe die Jahreszahl 2018 den Weg gewiesen, erläuterte Sternberg. Vor 400 Jahren habe der verheerende 30-jährige Konfessionskrieg begonnen, den der in Münster und Osnabrück geschlossene Westfälische Friede vor 370 Jahren beendet habe. Und vor 100 Jahre habe der Erste Weltkrieg, "der bis dato grausamste Krieg der Geschichte", sein Ende gefunden. Angesichts derzeitiger Kriege liege die Aktualität des Katholikentags auf der Hand.
Die Podien behandeln die Themen Gewalt und Verfolgung, darunter den Syrien-Konflikt. Daneben soll es um Menschenrechte, den Abbau von Fluchtursachen, Populismus, Nationalismus, ethische Fragen in der Medizin, Wirtschaft, Familie und Religion gehen.
Prominente Gäste
Dazu werden auch zahlreiche Politiker erwartet. Schon früh hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sein Kommen zugesagt. Mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei "zu rechnen", hieß es. Zudem stünden die Besuche etwa von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fest. Weitere Politik-Vertreter würden nach Bildung der neuen Bundesregierung bekanntgegeben. Zudem hätten nahezu alle 27 Diözesanbischöfe ihre Teilnahme angekündigt, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.