"Nach manchen Wettkämpfen wurden wir auch gezielt als Kirchenvertreter aufgesucht, um über das Erlebte zu sprechen", sagte der katholische Pfarrer Jürgen Hünten am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Sein evangelischer Kollege Thomas Weber ergänzte: "Wir sind ein Angebot unter vielen gewesen."
Hünten äußerte sich begeistert von der Gastfreundschaft der Südkoreaner. Zudem seien die Athleten, Betreuer und Funktionäre sehr offen gewesen. Neue Einblicke habe er auch durch Gespräche mit Familienangehörigen bekommen, sagte der Düsseldorfer Hochschulpfarrer. So sei er erstaunt, wie viel "Mühen und Geld für den Sport der Kinder" aufgewendet werden müssten. "Wir haben sehr viele Lebensgeschichten gehört", sagte der 51-Jährige. "Schön war, zu sehen, dass viele Sportler ein Umfeld haben, dass sie im Notfall auffängt, wie Familie oder Mental-Trainer."
Konkrete Anregungen
Der evangelische Olympiapfarrer Weber nimmt aus den zwei Wochen auch konkrete Anregungen mit: "Einige Sportler erzählten, dass sie als Kinder und Jugendliche teilweise Probleme bei der Vorbereitung zur Konfirmation oder auch Erstkommunion hatten."
Durch das intensive Trainingsprogramm im Leistungssport, sei es für manche zeitlich nicht möglich gewesen, sich konfirmieren zu lassen. "Darauf müssen sich Gemeinden besser einstellen", sagte der Pastor aus Gevelsberg der KNA.
"Jesus hat seine Jünger auch immer zu zweit ausgeschickt"
Die beiden Geistlichen waren in der katholischen Gemeinde im zweiten olympischen Dorf Gangneung untergebracht. Weber lobte die Austauschmöglichkeit als ökumenisches Team. "Jesus hat seine Jünger auch immer zu zweit ausgeschickt - was offenbar einen guten Grund hatte."
Hünten unterstrich auch die gemeinsame Vorbereitung für die beiden Gebetsmöglichkeiten im Deutschen Haus und im religiösen Zentrum, die von den deutschen Beteiligten gut angenommen worden seien.
