Die am Freitag veröffentlichte Broschüre für Seelsorger motiviert Gemeinden dazu, auch die der Kirche fernstehenden Menschen mit Gott in Berührung zu bringen, Experimente zu wagen und besonders junge Menschen anzusprechen.
Eine Kirche der Beziehung sein
Genn ruft die Gemeinden auf, stärker eine Kirche der Beziehung zu sein – durch neue Leitungsmodelle auf Ebene der Pfarreien und Gemeinden, verlässliche inhaltliche Schwerpunktsetzungen und Gottesdienste, die nah am Leben der Menschen dran sind. Es werde keine weiteren Zusammenführungen von Pfarreien geben, heißt es. Und jede Pfarrei werde auch künftig einen leitenden Pfarrer haben.
Gemeinden könnten künftig von einem Team von freiwillig Engagierten geleitet werden, die vom leitenden Pfarrer beauftragt werden.
Fernstehende und Suchende ansprechen
Laut Broschüre sollen die Gemeinden nach individuellen Wegen der Kirche vor Ort zu suchen und "eine Kultur der Beziehung" fördern. Dies beziehe sich sowohl auf den innerkirchlichen Bereich wie auf Fernstehende und Suchende. Nach außen dürfe Kirche nicht als ab- und ausgrenzend, sondern als beziehungsfördernd erfahren werden, heißt es weiter.
"Menschen, die der katholischen Kirche fernstehen, erfahren diese zu wenig als eine Kirche, die an ihnen Interesse zeigt und für sie da ist, wenn sie sie brauchen." Selbstkritisch wird eingeräumt, dass in der Vergangenheit manches geschehen sei, was Vertrauen erschwert und Beziehung gestört habe. Vor allem im Zuge der Pfarrei-Fusionen seien Beziehungen beschädigt worden oder gar zerbrochen.