Generalvikar: Finanzen im Bistum Münster gut unter Kontrolle

Keine Probleme

Der Generalvikar des Bistums Münster schließt Finanzprobleme wie in den Diözesen Eichstätt und Hamburg für sein Bistum aus. Eichstätt ist durch zwielichtige Geldanlagen in die Kritik geraten, Hamburg hoch verschuldet.

Geht den Bistümern das Geld aus? / © Norbert Neetz (epd)
Geht den Bistümern das Geld aus? / © Norbert Neetz ( epd )

"Wir haben einen sehr hochkarätig besetzten Kirchensteuerrat", sagte Norbert Köster, Generalvikar des Bistums Münster, der katholischen Wochenzeitung "Kirche + Leben". Fachleute aus dem Bankwesen, der Wirtschaft und den Kommunen gehörten ebenso dazu wie Steuerfachleute. "Diese Experten schauen sehr genau hin."

Keine Verluste durch schlechte Geldanlagen

Das Bistum Münster ist nach eigenen Angaben mit über 1,9 Millionen Katholiken die zweitgrößte Diözese Deutschlands. Nur das Erzbistum Köln hat mehr Mitglieder. Beim Haushalt des Bistums Münster kalkuliert die Bistumsleitung für 2018 mit Kirchensteuereinnahmen von 444,4 Millionen Euro und Ausgaben von 639,5 Millionen Euro, wie es hieß.

Verluste aufgrund zwielichtiger Geldanlagen, mit denen das Bistum Eichstätt derzeit fertig werden muss, befürchtet Generalvikar Köster nicht: "Wir haben seit langem Anlagerichtlinien, die ganz klar festhalten, dass riskante Anlagen nicht mit Mitteln des Bistums Münster gemacht werden dürfen."

Auch sieht er in Zukunft keine Probleme mit Pensionsverpflichtungen wie im Erzbistum Hamburg. Jedes Jahr werde anhand der Zinsentwicklung geschaut, ob genügend Rücklagen für Pensionen vorhanden seien, erklärte Köster.

Harter Sparkurs in Hamburg, Essen und Trier

Am Dienstag hatte das oberbayerische Bistum Eichstätt mitgeteilt, Opfer eines "investierten Vertrauens" zu sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Ex-Mitarbeiter der Diözese, der auf "höchst fragwürdige Weise" 60 Millionen US-Dollar angelegt haben soll. Sieben bis zehn Prozent Zinsen sollten diese Anlagen abwerfen. 21,5 Millionen Dollar seien inzwischen fällig, hieß es.

Doch seien davon lediglich 1,9 Millionen Dollar zurückgeflossen. Welche Höhe der Schaden für das Bistum letztendlich bedeute, lasse sich derzeit noch nicht beziffern, hatte der Rechtsanwalt des Bistums, Ulrich Wastl, erklärt.

Das 1995 gegründete Erzbistum Hamburg hat Schulden in Höhe von 79 Millionen Euro. Es will aufgrund von Pensionsverpflichtungen Schulen schließen. Die Bistümer Essen und Trier schlagen angesichts einer kritischen Finanzlage einen harten Sparkurs ein.


Norbert Köster, Generalvikar im Bistum Münster / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Norbert Köster, Generalvikar im Bistum Münster / © Elisabeth Schomaker ( KNA )
Quelle:
epd
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