Kardinal Müller: Rein praktische Theologie reicht nicht

"Herausforderungen des Glaubens kennen und überwinden"

Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, hat die Enzyklika "Fides et ratio" von Papst Johannes Paul II. gewürdigt. Der Text sei eines der wichtigsten lehramtlichen Dokumente der letzten Jahrzehnte.

Zu den Konzelebranten gehört u.a. Kardinal Gerhard Ludwig Müller  / © Harald Oppitz (KNA)
Zu den Konzelebranten gehört u.a. Kardinal Gerhard Ludwig Müller / © Harald Oppitz ( KNA )

Johannes Paul II. betont in dem vor 20 Jahren erschienenen Dokument, Glaube und Vernunft seien "wie die beiden Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt". Die Theologie müsse stets im Dialog mit der Philosophie und den Wissenschaften bleiben, so Müller am Freitag in Rom.

Nicht nur "pastorale Techniken" nötig

Einer rein praktischen Theologie, der es nur um "pastorale Techniken" gehe, erteilte Müller eine Absage. Philosophisches Argumentieren, "spekulative Theologie" und Dogmatik seien nicht zuletzt in der Ausbildung von Priestern und Religionslehrern zentral, denn auch die Argumente gegen den Glauben würden philosophisch vorgetragen.

Angehende Priester und Religionslehrer müssten die intellektuellen Herausforderungen des Glaubens kennen und wissen, wie sie zu überwinden seien. Müller sprach bei einem Studientag zur Enzyklika "Fides et ratio", der von der philosophischen Fakultät der Dominikaner-Universität "San Tommaso d'Aquino" in Rom veranstaltet wird.


Quelle:
KNA