Papst fordert sofortige Waffenruhe in Syrien

"Gewalt sofort stoppen"

Seit Tagen wird in Ost-Ghuta blutig gekämpft. Papst Franziskus fordert während des Angelusgebets auf dem Petersplatz ein sofortiges Ende der Gewalt in Syrien, wo die kriegerischen Taten seit Tagen weiter zunehmen. 

Papst Franziskus spricht das Angelusgebet von einem Fenster auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus spricht das Angelusgebet von einem Fenster auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia ( dpa )

Papst Franziskus hat ein sofortiges Ende der Gewalt in Syrien gefordert. "Schmerzerfüllt appelliere ich, sofort die Gewalt zu stoppen, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen", sagte der Papst am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die Menschen in Ghuta bräuchten Nahrung und medizinische Hilfe, Kranke und Verletzte müssten in Sicherheit gebracht werden.

Dieser Februar sei einer der gewalttätigsten Monate im mittlerweile sieben Jahre andauernden Syrienkrieg. Kinder, Frauen und Alte würden wahllos getötet, Krankenhäuser bombardiert. "Das ist unmenschlich. Man kann das Böse nicht mit dem Bösen bekämpfen", mahnte Franziskus.

Verklärung Jesu erläutert Tod und Auferstehung 

Die in der Bibel beschriebene sogenannte Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor, bei der die Jünger ihn strahlend weiß erlebten, hilft laut Papst Franziskus, das Leiden und den Tod Jesu besser zu verstehen. In seiner Auslegung des Evangeliums beim traditionellen Angelus-Gebet am Sonntag auf dem Petersplatz befasste sich der Papst mit der Frage, warum man einem Meister und Messias folgen solle, der von sich selbst sagt, dass er elend enden werde.

Die Antwort auf diese Frage biete die Verwandlung Jesu als "vorweggenommene österliche Erscheinung", so Franziskus vor rund 15.000 Gläubigen auf dem Platz. Die sogenannte Verklärung "hilft den Jüngern und uns, zu verstehen, dass die Passion Jesu ein Geheimnis des Leidens ist, vor allem aber ein Geschenk der unendlichen Liebe Jesu". Zudem helfe der im Evangelium ebenfalls geschilderte Ruf Gottes aus den Wolken, "Dies ist mein geliebter Sohn", das Leiden und die Auferweckung Jesu "in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen".

Mit Jesus auf den Berg steigen

Gerade in der Fastenzeit sei es wichtig, "mit Jesus auf den Berg zu steigen und auf die Stimme Gottes zu achten", so der Papst. Auf diese Weise könne sich jeder von dem Heiligen Geist "umwandeln" lassen. "Die Jünger haben Jesus dort auf dem Berg gesehen, wie er nach der Passion sein wird und so bereitete Jesu seine Jünger auf das Leid vor, damit sie das Geheimnis der Liebe Gottes verstehen konnten", so der Papst. Den Gläubigen auf dem Petersplatz erläuterte der Papst, dass die Gottheit Jesus auf einem Berg verkündet wurde, einem Ort, der in der Bibel als Sinnbild für die Offenbarung Gottes ist.


Syrisches Kind in Ost-Ghuta inmitten von Trümmern / © Samer Bouidani (dpa)
Syrisches Kind in Ost-Ghuta inmitten von Trümmern / © Samer Bouidani ( dpa )

Evakuierung der Menschen in Ost-Ghuta: Helfer mit einem Mädchen  / © Uncredited (dpa)
Evakuierung der Menschen in Ost-Ghuta: Helfer mit einem Mädchen / © Uncredited ( dpa )
Quelle:
KNA , rv