"World Happiness Report" veröffentlicht

Wer sind die Glücklichsten auf der Welt?

Skandinavier sind die glücklichsten Menschen, das geht aus dem World Happiness Report hervor. Es ist der sechste Report und der erste, der in der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften im Vatikan präsentiert wurde.

Mutter mit Tochter / © Harald Oppitz (KNA)
Mutter mit Tochter / © Harald Oppitz ( KNA )

Als erste zentraleuropäische Länder belegen die Schweiz und die Niederlande Platz 5 und 6, gefolgt von Kanada, Neuseeland, Schweden und Australien. Der Studie zufolge sind auch die Migranten im Spitzenreiter-Staat Finnland die glücklichsten. Die Untersuchung erbrachte generell einen engen Zusammenhang zwischen der Lebenszufriedenheit von Einwanderern und der ihrer Aufnahmegesellschaften.

Österreich rangiert in der Statistik hinter Australien und Israel auf Platz 12, Deutschland auf Platz 15. Schlusslichter der 156 untersuchten Staaten sind Jemen, Tansania, Südsudan, Zentralafrika und abschließend Burundi. Die Rangliste basiert auf Befragungen des Sozialforschungsinstituts Gallup zwischen 2015 und 2017. Größter Gewinner gegenüber dem früheren Report 2008 bis 2010 ist Togo, größter Verlierer Venezuela.

Thema Migration

Der Report wurde in der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften im Vatikan präsentiert. Hintergrund der Ortswahl ist der Fokus des aktuellen Berichts auf das Thema Migration. Der Kanzler der Akademie, Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, sagte mit Bezug auf die persönliche Glückseinschätzung der Befragten, das Problem heute sei, dass viele Menschen "nicht am Leiden der anderen teilhaben" wollten. Glück sei auch ein zentrales Thema des Christentums. Sanchez verwies auf die Bergpredigt Jesu und die sogenannte Goldene Regel, die das eigene Glück und Nächstenliebe in Beziehung setzt.

Der Präsident der päpstlichen Wissenschaftsakademie, der deutsche Agrarökonom Joachim von Braun, verwies darauf, dass sich in über einem Dutzend afrikanischen Staaten die Selbsteinschätzung der Lebensqualität seit dem früheren Bericht verbessert habe, allen voran in Togo. Mit Blick auf die Flüchtlingsdebatte sagte von Braun, wer behaupte, dass Zuwanderung das Lebensgefühl der Aufnahmegesellschaft beeinträchtige, müsse den Bericht lesen.

Sicherheit, Gesundheit und Freundschaft

John Helliwell, Co-Autor der Studie von der Universität British Columbia, sagte, während Regierungen das Gewicht bei der Bemessung von Wohlempfinden traditionell auf das Pro-Kopf-Einkommen legten, kämen in der Bevölkerung eher Faktoren wie Sicherheit, Gesundheitsvorsorge und Freundschaft zum Tragen.

Der Vatikan selbst taucht in der Rangliste nicht auf. Dies liege daran, dass die Bevölkerung des Papststaates für eine belastbare Statistik nicht groß genug sei und viele Inhaber eines Vatikan-Passes faktisch in anderen Staaten lebten, so Helliwell.


Quelle:
KNA