Restaurierung der Kölner Domuhr ist abgeschlossen

Rechtzeitig vor der Zeitumstellung

Eine Woche vor Beginn der Sommerzeit ist die Restaurierung der historischen Turmuhr des Kölner Domes abgeschlossen. Das 1880 in Betrieb genommene Uhrwerk war einer eingehenden Reinigung und Restaurierung unterzogen worden.

 (DR)

Seit diesem Freitag ist sie wieder in Betrieb, wie das Domkapitel in Köln mitteilte. In den nächsten Wochen müsse die Uhr aber noch reguliert werden, so dass es zu Ungenauigkeiten und wiederholten kurzzeitigen Unterbrechungen des Uhrbetriebes kommen könne.

Ursprünglicher Glanz wiederhergestellt

Gefertigt wurde die Turmuhr 1878/79 in der Königlich Bayerischen Hof-Thurmuhren-Fabrik von Johann Mannhardt (1798-1878) in München, einem der berühmtesten Uhrenfabrikanten seiner Zeit. Die im Laufe der Zeit größenteils verloren gegangenen Vergoldungen des Uhrwerks konnten bei der Restaurierung rekonstruiert werden, so dass das Uhrwerk nun erstmals wieder seit Jahrzehnten seinen ursprünglichen Glanz hat.

Der Düsseldorfer Uhrmachermeister und Restaurator Christian Schnurbus nahm nach den Angaben das aus mehreren hundert Einzelteilen bestehende Uhrwerk vollständig auseinander, reinigte die Teile, um sie bei Bedarf zu reparieren oder zu justieren. Die Arbeiten wurden durch die Firma Korfhage Maschinenbau GmbH und die Metallbauer der Dombauhütte unterstützt.

Die Schreiner der Dombauhütte reinigten den neugotischen Uhrenkasten und nahmen kleinere Reparaturmaßnahmen vor. Im Dominnenraum wurden das im Durchmesser etwa anderthalb Meter große Ziffernblatt, die noch von der barocken Vorgängeruhr stammenden Stundenglöckchen und das offene Maßwerkfenster, in dem die Uhr angebracht ist, einer aufwändigen Säuberung unterzogen. Die 105 und 62 Zentimeter langen Zeiger des sind bereits wieder montiert.

Viertelstunden- und Stundenschlag

Die Domuhr wird durch drei Gusseisengewichte unterhalb des Gewölbes angetrieben. Über Seilzüge steht sie in Verbindung mit zwei Hämmern, die an zwei kleineren Glocken im Glockenstuhl der Kathedrale den Viertelstunden- und Stundenschlag auslösen. Auch zum darunterliegenden Dom-Innenraum besteht eine Verbindung zu zwei kleinen Glöckchen, die ebenfalls alle Viertelstunde ertönen.

Ursprünglich war das Ziffernblatt doppelseitig. Nach schwerer Kriegsbeschädigung wurde es bei der letzten Restaurierung 1989 einseitig rekonstruiert. 

Kölner Dom

Blick auf den Kölner Dom / © BalkansCat (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © BalkansCat ( shutterstock )

Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Das Gotteshaus beherbergt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die Erzbischof Rainald von Dassel 1164 aus Mailand nach Köln brachte.

Der Grundstein für den gotischen Neubau an der Stelle mehrerer Vorgängerkirchen wurde 1248 gelegt; 1322 wurde der Chor geweiht. Mittelschiff, Querhäuser und Seitenschiffe der Kölner Bischofskirche folgten bis 1560. Dann stoppten die Querelen um die Reformation und Geldmangel den Baubetrieb.

Quelle:
KNA