Mit dem Bau eröffne sich "eine einmalige Chance", sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Donnerstag. Der Entwurf für den Bau sei "großartig", der Standort denkbar attraktiv: Vergangenes Jahr hätten mehr als sechs Millionen Besucher in Köln übernachtet und wahrscheinlich alle den Dom angesehen.
Die Stadt plant den Neubau für das Kölnische Stadtmuseum, das die Geschichte der Stadt seit dem Mittelalter zeigt. Unmittelbar neben dem vorgesehenen Standort befindet sich bereits das Römisch-Germanische Museum, das die Kölner Antike behandelt. So will die Stadt die gesamte 2000-jährige Geschichte in der Zusammenschau präsentieren. Das Projekt läuft unter dem etwas irreführenden Namen "Historische Mitte".
Fertig in zehn Jahren
Die Kosten würden auf 116 Millionen Euro veranschlagt, sagte Reker. Sie relativierten sich dadurch, dass das Römisch-Germanische Museum und das derzeitige Gebäude des Kölnischen Stadtmuseums sowieso saniert werden müssten. Dies würde 125 Millionen kosten, sagte Reker. Es sei also wahrscheinlich, dass die Sanierung "mehr Held fressen würde" als der Neubau. Fertig würde das Projekt wohl erst in zehn Jahren.
Der Komplex soll den Ausgangspunkt einer Kulturmeile bilden. Es folgen dann im Minutenabstand der ausgegrabene Statthalterpalast aus der Römerzeit, das im Bau befindliche Jüdische Museum, das Kunstmuseum Wallraf-Richartz, das mittelalterliche Tanzhaus Gürzenich und die Basilika St. Maria im Kapitol, eine der ältesten deutschen Kirchen.
"Die Zukunft der Stadt prägen"
Auch Prälat Gerd Bachner ist überzeugt davon, dass die "Historische Mitte Köln" eine große Bereicherung für das unmittelbare Domumfeld werden wird. "Lassen Sie uns gemeinsam die einmalige Gelegenheit nutzen, die Zukunft der Stadt zu prägen, indem wir ihre Wurzeln zusammenbringen", so der Dompropst. "Die ‚Historische Mitte Köln‘ wird den Zusammenhalt zwischen den städtischen Institutionen und der Hohen Domkirche weiter stärken. Dafür wünsche ich uns gutes Gelingen und Gottes reichen Segen."