Der Dom und die Stadt Köln haben Großes vor: Die südliche Domumgebung soll neu gestaltet und zur "Historische Mitte" werden. Im Rahmen eines Wettbewerbs hatten 31 Planungsbüros Vorschläge für den Gebäudekomplex gemacht. Heute wurde auf einer Pressekonferenz in Köln der Siegerentwurf des Architektenbüros "Staab" aus Berlin vorgestellt. Anstelle des Kurienhauses des Doms und des benachbarten Verwaltungsgebäudes des Römisch-Germanischen Museums sollen demnach zwei neue Gebäude entstehen.
Kein Festungscharakter
Diese beiden Häuser bieten dem Römisch-Germanisches Museum, dem Kölnisches Stadtmuseum und dem Kurienhaus Platz. Dompropst Gerd Bachner betonte, wie wichtig ihm diese Zusammenführung der Institutionen in einem Bau ist. Man merke, dass die Bauten zusammen gehörten und so die Wurzeln der Stadt repräsentierten, so Bachner gegenüber domradio.de. Es sei außerdem ein für die Kirche angemessener Bau und habe keinen Festungscharakter, sondern wirke einladend. Dort, wo jetzt das Kurienhaus steht, würde laut Plan die Dombauverwaltung und die Verwaltung des Römisch-Germanischen Museums einziehen. Im Erdgeschoss könnten die Buchhandlung Kösel und ein Café Platz haben. In dem zweiten Gebäude soll das Kölnische Stadtmuseum untergebracht werden. Hinter dem Stadtmuseum soll der Kurt-Hackenberg-Platz mit Parkbänken ein offenes Areal bilden, was Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sehr begrüßt. Es entstehe hier eine "Piazza", die das Römisch-Germanisches Museum zur Geltung bringen würde. " Es ist wie hingeküsst," so Reker bei der Pressekonferenz.
Nichts überstürzen
Die Beteiligten wollen nun die Details und einen Kostenplan für das Bauvorhaben ausarbeiten. Bislang gibt es noch keinen konkreten Zeitplan. Dompropst Bachner riet hier ganz besonders zur Besonnenheit, auch wenn das Kurienhaus bereits marode ist. "Grundsätzlich ist es so, dass wir alle keine Zeit haben. Also nicht nur wir vom Kurienhaus haben keine Zeit zu verschenken. Aber mir hat sehr gut gefallen, dass die Oberbürgermeisterin sagte: 'Wir verfallen nicht in alte Sünden, mal schnell was auf die Beine zu stellen.'" Dompropst Bachner und Oberbürgermeisterin Reker waren sich darin einig, dass man trotz Zeitdruck in der Planungsphase nichts überstürzen dürfe.