In einem Telegramm an den Bischof von Carcassonne und Narbonne würdigte der Papst besonders den Polizisten Arnaud Beltrame. Franziskus sprach von der "besonders großzügigen und heldenhaften Geste des Oberstleutnant Arnaud Beltrame". Der 45-jährige Polizist, der sich in die Hände des Täters begeben hatte, um eine Frau zu befreien, war am Samstag seinen Schussverletzungen erlegen. Er habe sein Leben gegeben, um andere Menschen zu schützen, schreibt der Papst.
Mit den Menschen im Gebet vereint
Er teile die Trauer der Betroffenen von Trebes und Carcassonne, empfehle die Toten der Barmherzigkeit Gottes und vereine sich mit den Menschen im Gebet, so Franziskus. Erneut verurteilte er jene "verblendeten Gewaltakte, die so viel Leid verursachen" und bat Gott "inbrünstig um das Geschenk des Friedens".
Blutige Geiselnahme
Der Täter, ein mutmaßlicher Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), war am Freitag in Trebes in einen Supermarkt eingedrungen. Dort nahm er mehrere Geiseln und erschoss drei Menschen. Zuvor hatte er bei einem Autodiebstahl in Carcassonne einen Menschen getötet und einen weiteren verletzt. Mit dem Tod des Polizisten Beltrame erhöhte sich die Zahl der Opfer auf fünf. Der Täter wurde am Freitagnachmittag von Sicherheitskräften erschossen.
Papst sendet Opfern der Brandkatastrophe von Kemerovo Beileid
Auch den Opfern der Brandkatastrophe im sibirischen Kemerovo hat Papst Franziskus sein "tiefes Beileid" ausgesprochen. In einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnetem Telegramm heißt es am Montag, der Papst bete für die Hinterbliebenen und empfehle die Toten, "vor allem die vielen Kinder, die ihr Leben verloren haben", Gottes Barmherzigkeit. Den Behörden und Hilfskräften, die sich um Verletzte, Vermisste und Angehörige kümmern, sei er nahe.
Bei dem Brand am Sonntag in einem Einkaufszentrum der sibirischen Stadt Kemerovo sind nach Medienangaben bisher 64 Menschen zu Tode gekommen. Zudem gibt es zahlreiche Verletzte. Das Feuer war am frühen Sonntagabend im vierten Stock des Einkaufszentrums ausgebrochen. Es erfasste innerhalb kurzer Zeit eine Fläche von rund 1600 Quadratmetern. Das Shopping-Center "Simnjaja Wischnja" (Winterkirsche), das wegen seines Kinos und eines Tiergeheges besonders bei Familien beliebt ist, war 2013 in der Industriestadt rund 3000 Kilometer östlich von Moskau eröffnet worden.
Mehr als 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz und retteten Dutzende Menschen aus dem Gebäude, als zwei der drei Kinosäle einstürzten. Sie brachten das Feuer weitgehend unter Kontrolle, die Flammen flackerten jedoch auch Stunden später immer wieder auf. Nach ersten Untersuchungen soll ein defektes Kabel den Brand ausgelöst haben. Die Ermittler folgten jedoch auch einer Spur, nach der eine Gruppe Teenager mit einem Feuerzeug gespielt und Sitzmöbel in Brand gesteckt haben soll.
Kanzlerin Merkel bekundet Beileid
Zahlreiche Bewohner in Kemerowo brachten am Montag Blumen zum Rathaus und legten Stofftiere auf Parkbänke. Eltern klebten Bilder ihrer vermissten Kinder an die Wände. Um 16.00 Uhr Ortszeit legten Angehörige eine Schweigeminute ein. Die Behörden kündigten eine dreitägige Trauer an.
Kremlchef Wladimir Putin sprach den Familien sein Beileid aus, ebenso Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Sie teile "den Schmerz der Menschen in Kemerowo und spricht ihnen ihre tief empfundene Anteilnahme aus", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.