Im Vorfeld haben sich demnach mehr Menschen über die Märsche informiert. "Angesichts der aktuellen Krisen, wie in Syrien oder Jemen, oder die zunehmenden Spannungen zwischen den Atommächten, werden wieder mehr Menschen aktiv und gehen zu Ostern für Frieden und gegen Krieg auf die Straße", sagte Netzwerk-Sprecher Philipp Ingenleuf.
Bei den diesjährigen Ostermärschen, die von Karfreitag bis Ostermontag stattfinden, steht vielerorts der Protest gegen Rüstungsausgaben im Mittelpunkt. "Denn die Bundesregierung plant die Rüstungsausgaben in den kommenden Jahren auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes anzuheben, entsprechend den Vorgaben der Nato. Dies bedeutet 30 Milliarden Euro mehr für die Bundeswehr. Ein Wahnsinn. Dieses Geld wäre in Bereichen wie Bildung, Klimaschutz oder Gesundheit besser aufgehoben», so Ingenleuf. Der Frieden sei gefährdet und die Bundesregierung trage dazu bei.
Kritik an Waffenexporten
"Deutschland exportiert beispielsweise Waffen an menschenrechtsverletzende und kriegsführende Staaten. Im Fernsehen sind Bilder deutscher Leopardpanzer zu sehen, mit der die türkische Armee in Nordsyrien völkerrechtswidrig gegen die Kurden vorgeht", sagte Ingenleuf. Das entlarve eine Doppelmoral.
In vielen Städten protestieren die Ostermarschierer auch gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit und fordern eine humane Asylpolitik. "Das Leid der Kriege treibt Millionen Menschen auf eine lebensgefährliche Flucht aus den zerstörten Erdregionen zerfallender Staaten", erklärten etwa die Veranstalter des Ostermarschs Ruhr. Fluchtursachen zu bekämpfen, heiße auch, Waffenexporte zu beenden. An den Ostermärschen beteiligen sich Vertreter von Friedensverbänden, Kirchen, Gewerkschaften sowie aus Parteien und Verbänden.