"Angesichts der zunehmenden antisemitischer Tendenzen in der Gesellschaft" erwäge Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), dass jeder Schüler einmal in der Schulzeit eine Gedenkstätte des nationalsozialistischen Unrechts besucht haben muss", bestätigte eine Ministeriumssprecherin der "Heilbronner Stimme" am Donnerstag.
Kritische Auseinandersetzung mit Vergangenheit
"Gedenkorte tragen zu einer lebendigen Erinnerungskultur bei. Sie machen die deutsche Geschichte, die für viele Schüler heute fern und abstrakt ist, greifbar und regen zum Nachdenken und zur kritischen Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit an", sagte Eisenmann der Zeitung.
Die Ministerin bespreche derzeit die Frage, ob ein Besuch zur Pflicht werden soll, mit Schülern und wolle dies gemeinsam mit dem Landesschülerbeirat abwägen, hieß es aus dem Ministerium weiter.
Vorkommnisse an Schulen melden
Im Kampf gegen Antisemitismus an Schulen richtet das Kultusministerium derzeit ein Meldesystem ein, um künftig aktiv gegen antisemitische oder andere religiös oder ethnisch begründete diskriminierende Vorfälle im schulischen Kontext vorzugehen, teilte das Ministerium dem Blatt darüber hinaus mit.
Vor kurzem seien alle öffentlichen Schulen aufgefordert worden, Erkenntnisse über solche Vorkommnisse zu melden.
Eisenmann sagte der "Heilbronner Stimme": "Wir müssen im schulischen Alltag konsequent gegen antisemitische und diskriminierende Äußerungen und Handlungen vorgehen und dürfen nicht wegschauen. Deshalb unterstützen wir unsere Schulen dabei, jeder Form von Antisemitismus und Diskriminierung entschieden entgegenzutreten."