Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) sagte in Sachsenhausen (Oranienburg), dass unzählige Menschen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern durch Hunger, Erschöpfung, Krankheiten, Kälte, Misshandlungen, Hinrichtungen, medizinische Experimente und Massentötungen gestorben seien. Die Lager stünden für "schlimmste Zerstörungen der Individualität und der Humanität".
Kein Platz für Hass und Intoleranz
In Sachsenhausen sprach auch Bundeskulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Sie hatte zuvor erklärt, Deutschland dürfe nie wieder ein Land sein, "in dem Hass und Hetze gegen Minderheiten auf eine schweigende Mehrheit treffen - weder auf Schulhöfen noch auf öffentlichen Plätzen, weder auf Demonstrationen, bei Rap-Songs noch in Moscheen oder Parteien".
Am 22. und 23. April 1945 erreichten sowjetische und polnische Soldaten das unmittelbar zuvor von der SS geräumte KZ Sachsenhausen in Oranienburg, in dem zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen aus vielen europäischen Ländern inhaftiert waren.
Zehntausende von ihnen starben an den unmenschlichen Haftbedingungen oder wurden Opfer von Mordaktionen der SS.
Ort der Erinnerung
Erinnert wurde am Wochenende auch an das Schicksal der Häftlinge des Frauen-KZ Ravensbrück. Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil (parteilos) würdigte dabei die Gedenkstätte als einen zentralen Ort der Erinnerung im Land. Das Konzentrationslager Ravensbrück war am 30. April 1945 von der Roten Armee befreit worden.
Von 1939 bis 1945 war Ravensbrück das zentrale Frauen-Konzentrationslager des NS-Regimes. Mehr als 120.000 Frauen und Kinder aus über 30 Ländern sowie 20.000 Männer und 1.200 weibliche Jugendliche wurden dorthin verschleppt, viele von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben.