Misereor dringt auf weltweiten "sozial-ökologischen Wandel"

Ökologische Grenzen überschritten

Das katholische Hilfswerk Misereor dringt auf einen "sozial-ökologischen Wandel" weltweit. So könnten mehr Menschen ein würdiges und gutes Leben haben.

Mit Ernährungsprogrammen begegnet Misereor der Not von Kindern in Afrika / © Wolfgang Radtke (KNA)
Mit Ernährungsprogrammen begegnet Misereor der Not von Kindern in Afrika / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Das betonte Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel beim Deutsch-Afrikanischen Bischofstreffen in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo. Ähnlich äußerte sich auch der Weltkirche-Bischof Ludwig Schick. Es sei der Auftrag der Kirche, dass alle Menschen "das Leben in Fülle haben" sollten, teilte der Bamberger Erzbischof, der sich ebenfalls in Madagaskar aufhält, am Freitag auf Twitter mit.

Spiegel erinnerte daran, dass Afrika stark unter Klimarisiken leide: Laut Deutschem Roten Kreuz ist das Gastgeberland Madagaskar derzeit das am zweitstärksten von Naturkatastrophen betroffene Land des Kontinents. So seien in den vergangenen 35 Jahren mehr als 50 Naturkatastrophen dokumentiert worden. "Armut und Umweltzerstörungen sind in Madagaskar und in vielen anderen Ländern der Welt eng miteinander verbunden. Die Regionen mit der höchsten Armutsquote sind am stärksten von der Zerstörung des Ökosystems betroffen."

"Rressourcenintensive Lebensstile"

Es müsse jetzt gehandelt werden, forderte Spiegel: "Mit den vorherrschenden ressourcenintensiven Lebensstilen – gerade in Europa – und den ihnen zugrundeliegenden Produktionsweisen werden die für das Leben auf der Erde ökologisch noch erträglichen Grenzen überschritten." In Afrika hätten die Menschen viel zu lange darunter gelitten, "dass andere von außen ihre Zukunft bestimmen". Misereor werde auch weiterhin mit der gesamtafrikanische Bischofskonferenz SECAM zusammenarbeiten.

Das Bischofstreffen dauert bis Sonntag an. Im Zentrum stehen Fragen nach wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umwälzungen. Ausrichter sind die Deutsche Bischofskonferenz und die SECAM. An der Begegnung nehmen 16 Bischöfe aus Deutschland und Afrika sowie Vertreter von Hilfswerken teil.

Die Tradition Deutsch-Afrikanischer Bischofstreffen reicht bis in die 1980er Jahre zurück. Seitdem kommen deutsche und afrikanische Bischöfe in unregelmäßigen Abständen zusammen, um über Themen zu beraten, die die Ortskirchen gemeinsam betreffen. Zuletzt fand das Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen 2011 in München und Berlin statt. Dabei ging es um das Thema "Afrikanische Migration nach Europa".


Quelle:
KNA