Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünscht sich glückliche Senioren: Er hoffe, dass "doch möglichst viele alte Menschen in unserem Land das zu jemandem sagen können": "Look at me, I am old, but I'm happy." ("Schau auf mich, ich bin alt, aber ich bin glücklich"). Diese Textzeile aus dem Lied "Father and Son" von Cat Stevens zitierte Steinmeier am Montag bei der Eröffnung des 12. Deutschen Seniorentages in Dortmund.
Gutes Wohnumfeld
Der Bundespräsident erklärte, dass für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben im Alter Wohnung und Lebensumfeld eine zentrale Rolle spielten. "Es muss ausreichend bezahlbare und altersgerechte Wohnungen geben, in denen alte Menschen leben können. Ebenso wichtig ist, dass sie in einem Wohnumfeld zu Hause sein können, das ihren Bedürfnissen entspricht", sagte er laut Redemanuskript. Dazu gehörten zum Beispiel eine gute Infrastruktur mit Ärzten, Geschäften, Bürgerämtern und Begegnungsstätten.
Wenn jedoch die soziale Infrastruktur in manchen Gegenden wegbreche, dann seien alte Menschen quasi doppelt verlassen. "Aber auch in Städten besteht die Gefahr, dass durch nicht bezahlbare Mieten die Alten an den Rand gedrängt werden, wo sie sich unwohl und unsicher, vor allem aber ungerechterweise abgehängt fühlen", so Steinmeier.
Voneinander lernen
Der 12. Deutsche Seniorentag findet von Montag bis Mittwoch in Dortmund statt. Erwartet werden rund 15.000 Besucher. NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) nannte den Seniorentag eine "großartige Gelegenheit, aufeinander zu hören, voneinander zu lernen und miteinander zu gestalten". Die Gesellschaft könne von der Lebenserfahrung und den Fähigkeiten älterer Menschen profitieren. Zudem biete sich auf dem Treffen für Senioren die Chance, sich als "Experten in eigener Sache" Gehör zu verschaffen.
Der 12. Deutsche Seniorentag steht unter dem Motto "Brücken bauen". Die BAGSO als Veranstalter stellt die Frage in den Mittelpunkt, "wie ein aktives, möglichst gesundes und selbstbestimmtes Älterwerden gelingen kann". Das Land NRW ist mit einem eigenen Stand vertreten. Seniorenorganisationen und andere Akteure stünden mit Beratungsangeboten bereit, hieß es. So informiere der Landessportbund über "Ältere Menschen und Bewegung", Tourismus NRW thematisiere den gemeinsamen Urlaub von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen, und das Landeskriminalamt informiere über den Schutz vor Trickdieben und Betrügern.