Das erklärte die Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Sommervollversammlung in Mariazell. Eine sozial stabile solidarische Union müsse jedenfalls Priorität vor einer "billigeren" Union haben.
"Ein Europa, das schützt"
Die seit Dezember regierende rechtskonservative Bundesregierung hat ihren am 1. Juli beginnenden EU-Ratsvorsitz unter das Motto "Ein Europa, das schützt" gestellt. Dazu erklärten die Bischöfe: "Es wird von den Verantwortungsträgern abhängen, ob dieses Leitwort die politischen und gesellschaftlichen Kräfte befähigt, Ängste zu nehmen und anstehende Probleme zu lösen."
Man müsse an einer "sozialen" EU arbeiten, die nicht nur ihre eigenen Bürger schütze, sondern auch Menschen auf der Flucht Sicherheit biete, so die Bischöfe. Integration müsse "vom ersten Tag an beginnen und Menschen in die Mitte der Gesellschaft bringen". Die Regierung aus Österreichischer Volkspartei (ÖVP) und Freiheitlicher Partei Österreichs (FPÖ) hat eine härtere Gangart in der Asylpolitik angekündigt.
Für Europas Zukunft
Weiter fordern die Bischöfe eine "konsequente politische Strategie zur Eindämmung der vielen regionalen Konflikte", die Hauptursache für Fluchtbewegungen seien. Angemahnt werden Maßnahmen zum Ausgleich wirtschaftlicher Ungerechtigkeit, die ganze Staaten in die Verelendung treibe. Weit mehr als bisher müsse dafür getan werden, "dass Menschen außerhalb Europas Möglichkeiten bekommen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen".
Die Zukunft Europas entscheide sich nicht an den Fluchtrouten, sondern in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten und in den Krisenregionen Afrikas. Europäische Förderprogramme könnten dabei helfen, Armutsmigration zu überwinden, Menschenhandel zu unterbinden und ein Leben in Würde zu ermöglichen, so Österreichs Bischöfe.