Priester in Kenia nach Kirchen-Rap suspendiert

"Falsche Botschaft"

Er wollte Jugendliche in die Kirche holen und Botschaften gegen Drogen und für soziale Gerechtigkeit verbreiten. Doch das Mittel zum Zweck war fragwürdig. Nun wurde ein katholischer Priester in Kenia nach einem Rap in der Kirche suspendiert.

 (DR)

Paul Ogalo (45), Pfarrer in Rapogi (Migori County), wollte mit der Rap-Musik Jugendliche in die Kirche holen und Botschaften gegen Drogen und für soziale Gerechtigkeit verbreiten, wie die Zeitung "Daily Post" berichtete.

Dazu habe der Geistliche sein Priestergewand gegen ein weißes Shirt, schwarze Shorts und ein rotes Bandana-Kopftuch eingetauscht. Dann rappte er für die Gemeinde, die zu der Musik tanzte. Jetzt ist er für ein Jahr wegen Fehlverhaltens freigestellt.

Sprache, die Jugendliche verstehen

"Wir müssen auf die Interessen der Jugend in unseren Kirchen achten", so der Geistliche in afrikanischen Medien. "Wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir Dinge tun." Jugendleiterin Violet Menya erklärte, viele junge Leute kämen zur Kirche wegen der Rap-Musik und Ogalos Predigtstil.

Gemeindemitglied Benard Oketch (28) kündigte an, er werde wegen der Suspendierung des Priesters nicht mehr zur Kirche kommen. "Pfarrer Paul war unser Mentor. Er benutzt eine Sprache, die Jugendliche verstehen", sagte Oketch. Der Geistliche habe "Tausende junge Leute vom Drogenmissbrauch errettet".

Vorgehensweise überdenken

Dagegen wiesen die Verantwortlichen der Diözese Homa Bay Ogalos Praktiken zurück, weil diese gegen die Lehre der Kirche verstießen.

Der Offizial des interdiözesanan Gerichts von Kisumu, Pfarrer Charles Kochiel, erklärte, Pfarrer Ogalo werde für ein Jahr suspendiert, um seine Vorgehensweise nochmals zu überdenken.

Man könne sein Tun von einem sozialen Standpunkt sehen, mehr Menschen in die Kirche zu ziehen und sie zu unterhalten. Genauso sei dies aber unter dem Aspekt der Frömmigkeit zu betrachten. "Werden dadurch spirituelle Werte verbreitet oder eine falsche Botschaft?", gab Kochiel zu bedenken.


Quelle:
KNA