Rücktrittsforderungen gegen australischen Erzbischof Wilson

Folgen der Missbrauchsvertuschung

In Australien mehren sich die Rücktrittsforderungen gegen den wegen Vertuschung von Missbrauch verurteilten Erzbischof Philip Wilson von Adelaide. Nun gibt es offenbar auch aus der Australischen Bischofskonferenz entsprechende Stimmen.

Erzbischof Philip Wilson nach der Urteilsverkündung / © Darren Pateman (dpa)
Erzbischof Philip Wilson nach der Urteilsverkündung / © Darren Pateman ( dpa )

Man habe zwar nicht "die Autorität, ihn dazu zu zwingen", erklärte der Konferenzvorsitzende Erzbischof Mark Coleridge am Donnerstag. Diese Autorität habe nur der Papst. Dennoch hätten mehrere Bischöfe Wilson "vertraulich ihren Rat angeboten".

Der Erzbischof von Adelaide war am Dienstag wegen Vertuschung von Missbrauchsfällen zu zwölf Monaten Haft verurteilt worden. Bis 14. August will das Gericht prüfen, ob die Bedingungen für einen Hausarrest erfüllt sind. Der Geistliche, der sein Bischofsamt derzeit ruhen lässt, will die Gerichtsentscheidung anfechten und bis zu einem endgültigen Urteil nicht zurücktreten.

Regierung fordert Rücktritt Wilsons

Dies löste in der Öffentlichkeit heftige Empörung aus. Auch Premierminister Malcolm Turnbull legte Wilson einen Rücktritt nahe.

Eine Untersuchungskommission war im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass zwischen 1960 und 2015 Zehntausende Kinder in australischen Institutionen missbraucht worden seien. Ein landesweiter Hilfsfonds bietet seit dem 1. Juli den Opfern Hilfe und Entschädigungszahlungen an.


Quelle:
KNA
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