Nach der Meinung von Heinrich Bedford-Strohm gibt es keinen Fußballgott. Schon gar nicht habe dieser etwas mit dem frühen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland zu tun, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Samstag im Bayerischen Rundfunk.
Reine Wunscherfüllungsmaschine
Man müsste schon "ziemlich benebelt sein", das deutsche Ausscheiden höheren Mächten in die Schuhe zu schieben. Sie hätten einfach nicht gut genug gespielt, so der Kirchenmann.
"Gott ist keine Wunscherfüllungsmaschine, weder im Fußball, noch sonst im Leben", ergänzte Bedford-Strohm. Einen Fußballgott, "der den Sieg der eigenen Mannschaft herbeiführt, wenn man nur heftig genug betet, den gibt es nicht, er ist nur ein Produkt unserer Wünsche".
Gott als zuverlässiger Partner
Gleichwohl, so der Bischof weiter, habe Gott immer ein offenes Ohr für alles, was die Menschen bewegt - "auch beim Fußball". Und man dürfe "all das, was uns bewegt, vor Gott bringen, und darauf vertrauen, dass Gott uns auch in den kleinen und großen Enttäuschungen hilft".