Die Taten sollen sich ab 2002 ereignet haben, wie die Staatsanwaltschaft der Tageszeitung "La Tercera" zufolge mitteilte.
Der 56-jährige Priester hatte sich Anfang Januar im Büro der Erzdiözese selbst beschuldigt, als bekannt wurde, dass entsprechende Anzeigen gegen ihn vorlagen. Im Mai wurde er vom Amt suspendiert. Es ist die erste Festnahme eines Geistlichen im Missbrauchsskandal der chilenischen katholischen Kirche.
Bischofskonferenz geschockt
Óscar Muñoz Toledo hatte im Erzbistum von Santiago de Chile seit 2011 verschiedene hohe Ämter inne. "Ich bin wirklich geschockt über die Schwere der Tatvorwürfe", erklärte Fernando Ramos, Generalsekretär der Chilenischen Bischofskonferenz.
Bei der Chile-Reise des Papstes im Januar hatte es scharfe Proteste gegen den Umgang des Kirchenoberhaupts mit den Missbrauchsfällen in Chile gegeben. Franziskus hatte die Vorwürfe zunächst als "Verleumdung" zurückgewiesen, später aber bedauert, dadurch mögliche Opfer verletzt zu haben. Anschließend empfing Franziskus mehrfach Missbrauchsopfer im Vatikan und setzte die Aufarbeitung des Skandals in Gang. Anfang Juni nahm Franziskus die Rücktrittsgesuche dreier Bischöfe an