Kirche und Politik erinnern zum 100. Geburtstag an Mandela

"Gigant der Geschichte"

Gedenken zum 100. Geburtstag von Nelson Mandela: Weltkirche-Bischof Ludwig Schick erinnert an die Worte des Freiheitskämpfers: "Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern", zitiert der Bamberger Erzbischof auf Twitter.

Nelson Mandela / © N.N. (KNA)
Nelson Mandela / © N.N. ( KNA )

Und weiter: "Eine große Persönlichkeit, die aber auch zeitweise den Krieg für die mächtigste Waffe zur Veränderung der Welt hielt. Dennoch hat er viele gute Weisheiten von sich gegeben und sie gelebt."

Erzbischof Tutu: Mandela lachte über mein "violettes Kleid"

Auch weitere Wegbegleiter und Freunde haben zu Nelson Mandelas 100. Geburtstag an den Freiheitskämpfer erinnert - so auch der anglikanische Erzbischof Desmond Tutu. Er habe Mandela geraten, sich staatsmännischer zu geben und Anzüge mit Krawatte zu tragen statt seiner bunten Hemden ("Madiba shirts"), so Tutu in einer Videobotschaft am Internationalen Nelson-Mandela-Tag an diesem Mittwoch.

In Anspielung auf Tutus geistliche Dienstuniform habe Mandela nüchtern geantwortet: "Das kommt ausgerechnet von einem Mann, der in der Öffentlichkeit ein violettes Kleid trägt."

"Humor ist eine weitere Eigenschaft von guter Regierungsführung", so der Geistliche. Das Außergewöhnlichste an dem Anti-Apartheid-Kämpfer sei jedoch seine "Alltäglichkeit" gewesen. Bemerkenswert seien auch die Grundlagen, nach denen er gelebt habe: Liebe, Gleichberechtigung und Respekt für andere. "Er verkörperte einfach Menschlichkeit auf ganz präzise Weise", so Tutu.

Der 86-Jährige zählt neben Nelson Mandela zu den wichtigsten Bezwingern der Rassentrennung in Südafrika. Beide wurden für ihren Widerstand gegen das Apartheid-Regime und den Einsatz für ein demokratisches Südafrika mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Tutu leitete Südafrikas Wahrheits- und Versöhnungskommission. Bis heute prangert er soziale Missstände im Land an; sein kritischer, bisweilen zynischer Humor wurde zu seinem wichtigsten Markenzeichen.

Misereor würdigt Mandela

Auch das Hilfswerk Misereor würdigte Mandelas Leben auf dem Kurznachrichtendienst. Er habe sich mutig für Mitmenschlichkeit, Menschenrechte und die Freiheit aller Menschen eingesetzt. Nelson Mandela wurde am 18. Juli 1918 geboren, er war der erste schwarze Präsident Südafrikas. 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis. Mandela verstarb 2013.

Obama: Gigant der Geschichte

Der frühere US-Präsident Barack Obama bezeichnete Mandela bereits am Vortag bei einer Jubiläumsveranstaltung in Johannisburg als "Gigant der Geschichte". Zugleich warnte er vor zunehmendem Populismus gewarnt. Eine "Politik des starken Mannes" sei derzeit weltweit auf dem Vormarsch. Die Welt habe eine Kreuzung erreicht, an der sie sich für eine Richtung entscheiden müsse. Dass sie den Weg nach Mandelas Vision wähle, halte er durchaus für möglich, sagte Obama.


Südafrikas Gewissen: Bischof Tutu (dpa)
Südafrikas Gewissen: Bischof Tutu / ( dpa )

Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )

Barack Obama wird auf dem evangelischen Kirchentag erwartet / © Made Nagi (dpa)
Barack Obama wird auf dem evangelischen Kirchentag erwartet / © Made Nagi ( dpa )
Quelle:
KNA