Die Philippinen wollen die australische Ordensfrau Patricia Fox erneut als "unerwünschte Ausländerin" ausweisen. Die "Aktivitäten" der 71-Jährigen seien "dem Interesse des Staates abträglich", zitierte am Freitag der asiatische katholische Pressedienst Ucanews aus dem Ausweisungsbeschluss. Darin werde der Missionarin vom Orden "Unserer Lieben Frau von Sion" auch eine Wiedereinreise auf die Philippinen untersagt. Schwester Fox kündigte laut Ucanews an, auch gegen diese Ausweisungsanordnung Widerspruch einzulegen und "alle zur Verfügung stehenden Rechtsmittel zu nutzen".
Zusammenarbeit mit Gewerkschaft steht im Widerspruch zu den Missionaren
Konkret wirft die Einwanderungsbehörde der Ordensfrau vor, an politischen Demonstrationen teilgenommen, Transparente mit politischen Inhalten und T-Shirts linker Gruppen getragen zu haben. Die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften oder anderen Gruppen mit politischen Zielen stehe im Widerspruch zu dem Visum für Missionare. Der Ordensschwester solche Aktivitäten zu gestatten, würde "anderen Ausländern Tür und Tor zur Teilnahme an Demonstrationen öffnen, die zum Nachteil für die öffentliche Ordnung und den Frieden sind", heißt es demnach in dem Ausweisungsbeschluss.
Fox, die seit mehr als 20 Jahren auf den Philippinen lebt, setzt sich seit langem für die Rechte von Armen und Bauern auf Mindanao ein. Ihr Engagement sei "nicht politisch, sondern religiös", betonte sie nach der erneuten Ausweisungsanordnung laut philippinischen Medien. Die Missionarin war im Frühjahr auf direkte Anordnung von Präsident Rodrigo Duterte festgenommen und dann aus den Philippinen ausgewiesen worden. Fox legte gegen ihre Ausweisung Rechtsmittel ein. Am 18. Juni hob das Justizministerium den Ausweisungsbescheid auf und wies die Einwanderungsbehörde an, den Fall neu zu prüfen.