64 Bischöfe aus vier Kontinenten halten sich seit Montag zu einem Treffen auf Einladung der Fokolarbewegung im österreichischen Schloss Seggau auf. Unter den Oberhirten aus 31 Ländern sind nach Angaben der Veranstalter auch Kurienkardinäle und Apostolische Nuntien. Gastgeber des zehntägigen Treffens ist der Bischof der Diözese Graz-Seckau, Wilhelm Krautwaschl. Am Mittwoch empfängt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) die Bischöfe in der Alten Universität in Graz.
Die Tradition der sommerlichen Bischofstreffen geht auf Fokolar-Gründerin Chiara Lubich (1920-2008) zurück; der frühere Aachener Bischof Klaus Hemmerle (1929-1994) war lange Zeit Initiator und Moderator dieser Begegnungen mit bewusst privatem Charakter, die jeweils an unterschiedlichen Orten stattfinden.
Die Fokolarbewegung gehört zu den neueren geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen christlichen Ursprungs. Gegründet am 7. Dezember 1943 in Trient und seit 1962 päpstlich bestätigt, zählt sie heute rund 140.000 Mitglieder in 182 Ländern. Zudem stehen etwa zwei Millionen Menschen - darunter auch Angehörige anderer Weltreligionen und Menschen ohne religiöses Bekenntnis - mit ihr in Verbindung oder unterstützen einzelne Projekte. Seit 2008 ist Maria Voce die Präsidentin der Bewegung. Papst Franziskus besuchte am 10. Mai Loppiano in der Nähe von Florenz, wo die erste von mittlerweile 25 Modellsiedlungen der Fokolarbewegung steht.