Der Kölner Erzbischof Kardinal Meisner ruft nach dem Tod von Chiara Lubich Fokolarbewegung zum Zusammenhalt auf

Sie gehört zu den großen Zeugen des Glaubens

Für den Kölner Kardinal Meisner gehörte Chiara Lubich zu den Menschen, die er in den vergangenen Jahrzehnten nach eigenen Angaben "sehr intensiv" gekannt habe. Zuletzt habe sie ihn noch in Köln besucht, so Meisner im domradio-Interview. Zu ihrem Tod sagte er: "Sie ist von der linken Hand Gottes in die rechte Hand Gottes übergewechselt".

 (DR)

Die auf Lubich zurückgehende Fokolarbewegung habe gerade in der kommunistischen Zeit in Mittel- und Osteuropa vielen Menschen wirklich geholfen. Große Erneuerer der Kirche handelten immer aus einer persönlichen Situation heraus, bei Chiara Lubich sei das der zweite Weltkrieg gewesen, so Joachim Kardinal Meiser im domradio-Interview. Aus Lubichs Versuch, das Evangelium in den Bedrängnissen des Krieges zu leben, sei letztlich die Fokolarbewegung entstanden. Lubich gehöre zu den großen Zeugen des Glaubens, und ihr Werk lebe weiter.

Gleichzeitig warnte Meisner vor dem Auseinanderbrechen der Fokolarbewegung: „Mit dem Tod eines Gründers einer geistlichen Bewegung ist die Gründerzeit vorbei und da zeigt sich immer, dass dann der Teufel versucht, Gegensätze aufbrechen zu lassen und Spaltungen hervorzurufen." Deshalb bitte er alle Mitglieder des Fokolars jetzt noch inniger zusammenzuhalten.

Chiara Lubich ist in der vergangenen Nacht im Alter von 88 Jahren in Rom verstorben. Der auf sie zurückgehenden Fokolarbewegung stehen weltweit schätzungsweise fünf Millionen Menschen nahe.