Er habe sich niemals um die Präsidentschaft beworben und "anderes zu tun", erklärte der 78-jährige Erzbischof von Kinshasa laut Bericht des Portals "La Croix Africa". Über eine Kandidatur Monsengwos war eine öffentliche Debatte ausgebrochen, nachdem eine Bewegung unter dem Namen "Dynamique chretienne pour l'unite et la democratie" (DCUD) Mitte Juli eine entsprechende Petition lanciert hatte.
Die Gruppe forderte auch Oppositionsführer, Vertreter der Zivilgesellschaft und andere potenzielle Präsidentschaftskandidaten auf, eine Kandidatur des Erzbischofs von Kinshasa zu unterstützen. Es sei besser, Monsengwo zu wählen, als Protestmärsche gegen Langzeitpräsident Joseph Kabila zu organisieren. Die DCUD-Vertreter spielten damit auf die Ankündigung von Demonstrationen im Fall einer erneuten Kabila-Kandidatur an.
Lancierten Petition
Mitglieder des Laien-Koordinierungskomitees (CLC) wiederum vermuten hinter der lancierten Petition den Versuch, den in der Bevölkerung angesehenen Kardinal zu diskreditieren, indem man ihm politische Absichten zuschreibt. "Wir denken, dass sie versuchen, Christen zu demobilisieren, die für den großen Marsch am 12. August bereit sind", zitiert "La Croix Africa" eine anonyme Quelle.
In der mittlerweile eineinhalb Jahre andauernden politischen Krise in der Demokratischen Republik Kongo versucht die katholische Kirche zu vermitteln. Ihr gehört rund die Hälfte der 80 Millionen Kongolesen an; sie gilt als wichtige moralische Instanz im Kongo. Nachdem auch katholische Organisationen an Demonstrationen gegen Kabila teilgenommen haben, kommt es zu Anfeindungen von Regierungsanhängern und Sicherheitskräften gegen die Kirche und ihre Vertreter.
Erneute Kandidatur bisher nie öffentlich ausgeschlossen
Ursprünglich hätten in dem zweitgrößten Flächenstaat Afrikas Ende 2016 Neuwahlen stattfinden sollen. Doch der seit 2001 regierende Kabila, der laut Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren darf, weigerte sich bislang, die Macht abzugeben, was auch Monsengwo mehrfach kritisierte.
Trotz der gesetzlichen Beschränkung auf zwei Amtszeiten hat Kabila eine erneute Kandidatur bisher nie öffentlich ausgeschlossen. Die internationale Gemeinschaft drängt ihn, die Macht abzugeben. Bis 8. August müssen Präsidentschaftsbewerber ihre Kandidatur bei der derzeit für 23. Dezember geplanten Wahl registrieren lassen.