Aktivisten fordern Reform der Päpstlichen Kinderschutzkommission

Kinderschutzkommission: Alles neu?

Kurz vor dem Papstbesuch in Irland hat die weltweite Initiative "Ending Clerical Abuse" eine Reform der Päpstlichen Kinderschutzkommission gefordert. Aus Protest hätten bereits mehrere "opferorientierte" Mitglieder der Kinderschutzkommission das Gremium verlassen. 

Symbolbild: Missbrauch in der Kirche / © Luis Hidalgo (dpa)
Symbolbild: Missbrauch in der Kirche / © Luis Hidalgo ( dpa )

Weil die vier Jahre unter der Leitung des Bostoner Kardinals Sean O'Malley (74) keine sichtbaren Fortschritte gebracht hätten, müsse nun eine Reform der Päpstlichen Kinderschutzkommission her. Das hat die weltweite Initiative "Ending Clerical Abuse" in einer am Freitag in Dublin veröffentlichten Erklärung gefordert.

Protestaustritte 

Ein vom Vatikan angekündigtes Sondergericht für Bischöfe, die in Missbrauchsskandale verstrickt sind, bestehe weiterhin nur auf dem Papier. Und in vielen Bistümern werde nach wie vor keine "Null-Toleranz-Politik" gegen Missbrauch umgesetzt. Zudem warf das Aktivistennetzwerk O'Malley vor, dass nicht alle Opfer, die sich an den Vatikan wendeten, eine Antwort erhielten.

Mehrere "opferorientierte" Mitglieder der Kinderschutzkommission hätten das Gremium aus Protest verlassen. "Es ist offensichtlich: Die Kommission braucht einen neuen Leiter", so die Initiative, die Dublins Erzbischof Diarmuid Martin (73) als möglichen Nachfolger vorschlug.

Über die Initiative

Das Netzwerk "Ending Clerical Abuse" hatte sich am 7. Juni aus Organisationen und Aktivisten aus 15 Nationen in Genf gegründet.

Ihm gehört als deutscher Vertreter auch Matthias Katsch an, Sprecher der Opfergruppe "Eckiger Tisch".


Quelle:
KNA