Papst beginnt Besuchsprogramm in Irland

"Fest der Familien"

Papst Franziskus hat sein zweitägiges Besuchsprogramm in Irland begonnen. Am Samstagmittag wurde er auf dem Flughafen Dublin begrüßt. Am Sonntagnachmittag findet die Abschlussmesse des Familientreffens statt.

Papst beginnt Besuchsprogramm in Irland / ©  Niall Carson (dpa)
Papst beginnt Besuchsprogramm in Irland / © Niall Carson ( dpa )

Er wurde von Vize-Regierungschef Simon Coveney auf dem Flughafen in Dublin begrüßt. Zugegen waren auch Coveneys Ehefrau Ruth und die drei gemeinsamen Töchter im Alter von fünf bis neun Jahren, die dem Kirchenoberhaupt Blumen überreichten. Anlass der Reise ist das neunte katholische Weltfamilientreffen, das seit Dienstag mit 37.000 Dauerteilnehmern in der irischen Hauptstadt Dublin tagt.

Eine halbe Million Besucher zur Abschlussmesse

Vom Flughafen begab sich der Papst zum Amtssitz des irischen Staatspräsidenten, wo das Empfangszeremoniell vorgesehen war. Laut Programm wollte Franziskus anschließend mit Staatspräsident Michael Higgins eine private Unterhaltung führen und im Garten einen Baum pflanzen. Die Präsidentenresidenz Aras an Uachtarain liegt im Phoenix Park von Dublin, wo am Sonntagnachmittag die Abschlussmesse des Familientreffens stattfindet. Dazu werden bis zu 500.000 Teilnehmer erwartet. ​Es ist der erste Besuch eines katholischen Kirchenoberhaupts in Irland seit 1979.

Irlands Gesundheitsminister Simon Harris beobachtet den Papstbesuch an diesem Wochenende beim katholischen Weltfamilientreffen in Dublin mit "gemischten Gefühlen". Viele seien aufgeregt, andere empfänden Schmerz, schrieb der Politiker am Samstag auf Twitter. Er hoffe, dass der Besuch des Kirchenoberhauptes "Versöhnung und Heilung" bringe.

Das Prinzip "Null Toleranz"

Vor dem Besuch war eine erneute Debatte über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche entbrannt. Während seines Aufenthalts in Irland will Franziskus auch mit Opfern zusammentreffen. Die Begegnung findet in streng privatem Rahmen statt und ist nicht im Programm angegeben.

In Irland hatte unter anderem ein staatlicher Kommissionsbericht 2009 bekanntgemacht, dass über Jahrzehnte Tausende Kinder in katholischen Einrichtungen missbraucht und misshandelt wurden. Kurz vor dem Papstbesuch in Irland forderte die weltweite Initiative "Ending Clerical Abuse" eine Reform der vatikanischen Politik im Umgang mit Missbrauch. Das Prinzip "Null Toleranz" werde nach wie vor in vielen Bistümern nicht umgesetzt.


Quelle:
KNA