Iren geht Vergebungsbitte des Papstes nicht weit genug

Konkrete finanzielle Hilfe gefordert

Der Mehrheit der Iren geht die von Papst Franziskus geäußerte Bitte um Vergebung für das Versagen der Kirche in Sachen Missbrauch nicht weit genug. 

Papst Franziskus betet für Missbrauchsopfer / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus betet für Missbrauchsopfer / © Paul Haring ( KNA )

Das berichten irische Medien am Dienstag unter Berufung auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts ipsos/MRBI und der "Irish Times". Demnach verneinten 55 Prozent der Teilnehmer die Frage, ob Franziskus bei seinem Besuch ausreichend unternommen habe, um das Thema Kindesmissbrauch in der Kirche anzugehen. Dagegen zeigte sich knapp ein Drittel mit dem diesbezüglichen Verhalten des Papstes zufrieden.

Bei seinem Besuch in Irland am Samstag und Sonntag hatte Franziskus immer wieder für das Versagen der Kirche, für die Verbrechen der Geistlichen und auch für das Versagen, sich mit diesen Verbrechen auseinanderzusetzen, um Vergebung gebeten. Der Papst traf sich zudem mit Opfern klerikalen Missbrauchs.

Unterdessen wurde bekannt, dass die irische Ministerin für Angelegenheiten von Kindern und Jugendlichen, Katherine Zappone, den Papst am Wochenende mündlich und in einem Brief dazu aufgefordert hat, einen "substanziellen Beitrag" zur Aufarbeitung der Geschichte des ehemaligen katholischen Mutter-Kind-Heims im westirischen Tuam zu leisten. Dort war eine große Menge an kindlichen Gebeinen in unmarkierten Gräbern gefunden worden. Laut dem Brief Zappones, aus dem irische Medien zitieren, könne die Kirche ihre Reue angesichts des dort geschehenen Unrechts nur demonstrieren, wenn sie etwaige Kosten "bereitwillig, bedingungslos und zügig" übernehmen würde. (KNA)


Papst Franziskus im stillen Gebet / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus im stillen Gebet / © Vatican Media ( KNA )
Quelle:
KNA