Die Unzufriedenheit vieler Menschen hängt nach Meinung des Papstes mit einem falschen Freizeitverständnis zusammen. Nie seien Erholung und zugleich das Gefühl von Leere größer gewesen als in der heutigen Gesellschaft, sagte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz am Mittwoch in Rom. Als Ursache nannte er eine "Realitätsflucht". Die Werbung zeichne ein Idealbild der Welt als großem Vergnügungspark. Diese Sicht führe zu Unzufriedenheit über ein Dasein, das "vom Vergnügen betäubt" sei.
Der Papst riet dazu, sich mit den schwierigen Seiten der eigenen Existenz zu versöhnen. "Der Mensch muss Frieden machen mit dem, wovor er flieht", sagte er. Es gelte, die eigene Geschichte "anzunehmen und wertzuschätzen". Das Leben werde dann schön, wenn man gut darüber denke. Das Gute dränge sich nicht auf, sondern müsse gewählt werden.
Christen begingen den Ruhetag Sonntag daher als Tag des Dankes: "Der Sonntag ist nicht der Tag, um die anderen Tage auszulöschen, sondern um sie zu erinnern, zu segnen und um Frieden mit dem Leben zu schließen", sagte Franziskus. Im Zentrum stehe der Gedanke, dass das Leben kostbar sei: "Es ist nicht leicht, manchmal ist es schmerzhaft, aber es ist kostbar", so der Papst. (KNA)