Die katholische Kirche will mit ihren Schulen nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx in die Gesellschaft hineinwirken. "Das Christentum, die katholische Kirche versteht sich nicht als eine Gruppe unter vielen, als Sozial- und Bildungsträger neben anderen oder gar als geschlossener Club oder 'Firma'", sagte Marx am Montagabend. Die Schulen sollten vielmehr Leuchttürme in der Bildungslandschaft sein, in denen es darum gehe, zu fragen, was dem Kind nütze. Gemäß dem Vorbild Jesu müsse es im Mittelpunkt stehen. Dies gehöre zum Kernprogramm Jesu und sei damit Auftrag der Kirche von Anfang an.
Neuer Direktor des Katholischen Schulwerks
Marx äußerte sich bei der Einführung von Peter Nothaft (54) als neuer Direktor des Katholischen Schulwerks. Er war zuvor Schulreferent der Diözese Eichstätt. Er folgt auf Andreas Hatzung, der nach 26 Jahren beim Katholischen Schulwerk in den Ruhestand ging. Die Einrichtung ist ein Zusammenschluss aller sieben bayerischen (Erz-)Diözesen zur Förderung und Erhaltung des katholischen freien Unterrichts- und Erziehungswesens. Es fungiert als Dienstgeber für die beamteten Lehrkräfte von 170 Schulen in katholischer Trägerschaft in Bayern und unterstützt diese bei der Personalgewinnung und der Qualitätssicherung.
Marx würdigte das Wirken des Schulwerks. Es trage zu einer "Professionalisierung kirchlicher Schulträgerschaft" bei. Zudem ermögliche es Vernetzung. Als Schlüsselthema für die Zukunft nannte der Erzbischof von München und Freising das Werben um Personal. "Die - ich will es einmal drastisch formulieren - Überlebensfrage der katholischen Schulen liegt in den Menschen, die wir gewinnen, die wir weiterbilden und qualifizieren, die motiviert an die Arbeit gehen."
