So heißt es in der Schlussbotschaft einer Tagung des Vatikan und des Ökumenischen Kirchenrats mit Sitz in Genf. Christen und alle, die Menschenrechte unterstützten, sollten populistische Initiativen zurückweisen, die den Werten des Evangeliums widersprächen. Dies gelte besonders in Zeiten von Wahlen, so der am Mittwochabend in Rom veröffentlichte Appell.
Interreligiöse Konferenz
Zu der Konferenz "Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Populismus im Kontext weltweiter Migration" trafen sich von Dienstag bis Donnerstag Vertreter christlicher Kirchen und anderer Religionsgemeinschaften sowie Repräsentanten internationaler Organisationen im Vatikan.
Am Donnerstag war eine Begegnung mit Papst Franziskus vorgesehen. Aus Deutschland nahm der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, an der Tagung teil.
Jeder Mensch verdiene Respekt und Schutz
In ihrer Schlusserklärung warnten die Konferenzteilnehmer davor, nationale Grenzen zu "Götzen" zu erheben. Jeder Mensch verdiene Respekt und Schutz. Zwar müsse man die Sorgen derer verstehen und analysieren, die sich durch Migranten aus Sicherheitsgründen, wirtschaftlich oder kulturell bedroht fühlten; die Kirchen wollten aber einem "populistischen Narrativ von Hass und Furcht" eine positive Botschaft entgegensetzen.
Zugleich müssten die Kirchen deutlicher auf eine "Komplizenschaft" mancher Theologien mit Fremdenhass und Rassismus hinweisen. Nötig sei eine radikale Distanzierung von solchen Denkrichtungen.
Organisiert wurde die Konferenz von der für Entwicklung, Menschenrechte und Migration zuständigen Vatikanbehörde gemeinsam mit dem Weltkirchenrat. Der in Genf ansässigen Organisation gehören 350 christliche Kirchen an.