"In unruhigen Zeiten setzen wir ein klares Zeichen: Hass und Hetze widersprechen der christlichen Botschaft. Wer Ressentiments schürt, legt die Axt an die Grundlagen unserer Gesellschaft", erklärte der Vorsitzende der Migrationskommission, Erzbischof Stefan Heße, am Dienstag in Bonn.
Heße: "Viele Beispiele eines guten Miteinanders"
Mit dem Preis gegen Fremdenfeindlichkeit sollen Personen, Gruppen oder Organisationen ausgezeichnet werden, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus engagieren oder sich prägend an ökumenischen beziehungsweise gesellschaftlichen Initiativen beteiligen, heißt es in der Ausschreibung. "Die Debatten zum Thema Migration sind derzeit von Ängsten und Vorbehalten geprägt. Dabei geraten die vielen Beispiele eines guten Miteinanders allzu leicht aus dem Blickfeld", so Heße, der auch Juryvorsitzender ist.
Der Katholische Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus 2019 ist nach den Angaben mit 10.000 dotiert. Die alle zwei Jahre verliehene Ehrung solle Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft einsetzen, den Rücken stärken. Gleichzeitig sollen alle Christen ermutigen werden, gegen menschenfeindliche Tendenzen und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft einzustehen, betonte der Hamburger Erzbischof.
Letzter Preisträger: "Sach wat! Tacheles für Toleranz"
Die Preisverleihung wird laut Bischofskonferenz im Sommer 2019 in Essen stattfinden. Von dort stamme auch der Gewinner aus dem Jahr 2017: "Sach wat! Tacheles für Toleranz", ein von Mitarbeitern des Diözesan-Caritasverbands Essen initiierte Zivilcourage-Projekt.
Neben Heße sitzen in der Jury unter anderen Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche, Andreas Lob-Hüdepohl, Mitglied des Deutschen Ethikrats, Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a. D., und Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes.