Freuen kann sich am Dienstag das Projekt "Sach wat! Tacheles für Toleranz" des Essener Diözesancaritasverbands, wie die Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, denn es erhält den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis.
Zweite Preise zu jeweils 3.000 Euro gehen an die Initiative "bleib.mensch" aus Grevesmühlen und den Helferkreis für Asylbewerber in Salzweg. Mit einem "Sonderpreis Schule" wird das Projekt "K21mondial" an den katholischen Schulen in Hamburg ausgezeichnet. Dieser ist mit 1.000 Euro dotiert.
Preisverleihung am Weltflüchtlingstag
Die Ehrungen nehmen der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sowie der Vorsitzende ihrer Migrationskommission und der Preis-Jury, Erzbischof Stefan Heße, vor. Der Festakt beginnt am Abend in der Plötzenseer Gedenkkirche Maria Regina Martyrum für christlichen Gegner der Nationalsozialisten. Am 20. Juni ist auch der Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen.
Gegen fremdenfeindliche Parolen
Das Projekt "Sach wat!" erarbeitet auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds innovative Strategien gegen fremdenfeindliche Ressentiments und für ein besseres gesellschaftliches Miteinander, so die Begründung für die Auszeichnung. Die von Mitarbeitern des Diözesan-Caritasverbands Essen initiierte Kampagne habe sich den Kampf gegen fremdenfeindliche Parolen zur Aufgabe gemacht.
Dazu gehören regelmäßige Argumentationstrainings für Haupt- und Ehrenamtliche. Auf mehreren Kneipentouren stellt ein Schauspieler-Duo in Ruhrgebietskneipen Stammtischgespräche nach und entwickelt mit den Gästen Gegenstrategien. Workshops gegen Hass und Hetze im Internet und die Initiative "Flüchtlinge mitnehmen", die Asylsuchenden im Ruhrgebiet zu mehr Mobilität verhilft, ist ebenfalls Teil des Projekts.
Toleranz und Respekt stärken
Die Bischofskonferenz hatte 2015 zum ersten Mal den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausgelobt. Damit werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus und für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren. Der Preis solle dazu beitragen, das kirchliche Zeugnis gegen jede Form der Menschenverachtung zu stärken.