Vom 6. bis zum 8. Oktober ist der Schrein in der Spandauer Kirche "Maria Hilfe der Christen" zu sehen. Die Deutschland-Tour endet demnach am 24. November nach weiteren Stationen in München, Speyer und Trier.
"Wir möchten für die Pilger und Kranken in Deutschland, die zur Linderung ihrer Beschwerden und ihres Leids auf die Fürsprache der Heiligen Bernadette bei Gott setzen, den Weg verkürzen", sagte Malteser-Bundeskoordinatorin Adelheid Freifrau von Gemmingen. Wer wegen Krankheit oder aus anderen Gründen nicht in den südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes fahren könne, habe nun die Möglichkeit, am Schrein zum Gebet zusammenzukommen.
Stück Rippenknochen
Der Reliquienschrein enthält ein Stück des Rippenknochens der heiligen Bernadette. In der christlichen Kirche werden Reliquien bereits seit dem 2. Jahrhundert verehrt, um sich der Toten zu erinnern oder deren Segen zu empfangen. Dahinter steht die Vorstellung, dass in den Überresten die Kraft des Verstorbenen gegenwärtig ist.
Im südfranzösischen Städtchen Lourdes soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) 18 Mal Maria erschienen sein. Laut den Berichten des Mädchens wies die als "weiße Dame" und als "Unbefleckte Empfängnis" auftretende Gottesmutter sie an, Wasser aus einer Quelle zu trinken, Buße zu tun und "den Priestern zu sagen, hier eine Kapelle zu bauen und dass man hierher in Prozessionen kommen solle". 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt. Lourdes wurde zu einem der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Kranke und Behinderte, nach Lourdes.