Hierzulande sollten Christen in ihren Gottesdiensten für einen guten Ausgang der Berufungsverhandlung gegen das Urteil gegen Asia Bibi wegen Blasphemie beten, erklärte missio am Mittwoch in Aachen. Das Hilfswerk bietet ein "Solidaritätskissen" an, mit dem im Gottesdienst ein Platz für die Verurteilte symbolisch frei gehalten werden kann.
Symbolisch in die Mitte holen
"Mit unserer Gebetsaktion wollen wir Asia Bibi symbolisch in unsere Mitte holen, für ihre Freiheit und ein gutes Urteil beten. Durch unsere Solidarität im Gebet können alle, die mitmachen, Asia Bibi, ihrer Familie und den Christen in Pakistan den Rücken stärken", so missio-Präsident Klaus Krämer.
Unterstützt werde der Gebetsaufruf von Erzbischof Giovanni Pietro Dal Toso, Präsident der rund 150 Päpstlichen Missionswerke weltweit. Das Hilfswerk setzt sich seit Jahren für Asia Bibi ein und hatte 2014 mehr als 18.000 Unterschriften für ihre Freilassung gesammelt.
Anklage wegen Blasphemie
Kürzlich war ein weiteres Berufungsverfahren ohne Entscheidung zu Ende gegangen. Das Oberste Gericht des mehrheitlich islamischen Pakistan hatte angekündigt, es werde noch im Oktober das Urteil verkünden. Asia Bibis Anwälte hatten zuvor auf widersprüchliche Zeugenaussagen hingewiesen.
Asia Bibi war 2009 als erste katholische Frau wegen Blasphemie angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt worden. 2014 bestätigte ein Gericht das Todesurteil. Im Juli 2015 ordnete ein Gericht die vorläufige Aussetzung der Vollstreckung der Todesstrafe an. Das erneute Berufungsverfahren war in den vergangenen Jahren immer wieder verzögert worden. Laut pakistanischen Medien hatten islamistische Hardliner die Richter bedroht.