Die Südafrikanische Bischofskonferenz (SACBC) hat Bergarbeitern ihre Unterstützung bei einer Sammelklage gegen die Kohleindustrie des Landes zugesichert. Laut Medienberichten von Freitag werden mehrere Konzerne von Bergleuten verklagt, nachdem diese an der sogenannten Kohlenstaublunge erkrankt waren.
"Jahrzehntelang haben Kohlebergwerkbetriebe zugelassen, dass ihre Arbeiter unsicheren Mengen an Kohlestaub ausgesetzt waren", erklärte der Vorsitzende der Friedens- und Gerechtigkeitskommission, Bischof Abel Gabzua. "Jetzt müssen sie ethische und rechtliche Verantwortung für die Kranken übernehmen."
Wie die Bischöfe in einer Presseerklärung mitteilten, sei bereits die Tatsache, dass Hunderte Minenarbeiter in Südafrika mit der Krankheit lebten, eine "Anklage gegen die Gier im Bergbausektor". Dieser habe Gewinn seit jeher über das Wohlergehen seiner Arbeiter gestellt.
Stromgewinnung stark auf Kohle angewiesen
Darüber hinaus sei die Sammelklage eine Erinnerung, dass Südafrika mit der zweitgrößten Wirtschaft des Kontinents "dringend" auf nachhaltigere Energie umsteigen müsse. Derzeit ist das Land für die Stromgewinnung stark auf Kohle angewiesen.
Lokalen Berichten von Freitag zufolge werden die Bergarbeiter bei der Sammelklage von dem Rechtsanwalt Richard Spoor vertreten, der in Südafrika im vergangenen Jahr Bekanntheit erlangte. Er hatte mit einer Klage gegen die Goldindustrie des Landes eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet 300 Millionen Euro für Arbeiter erwirkt, die an Silikose und Tuberkulose erkrankt waren.